Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Wäre die Dolchstoßlegende unumsetzbar gewesen, wenn der Friede noch durch Kaiser Wilhelm II oder durch die alte Heeresleitung geschlossen worden wäre?
1 - 10 / 10 Meinungen
01.06.2021 14:11 Uhr
Wäre wäre Fahrradkette...
01.06.2021 14:12 Uhr
Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Diese Frage ist nun wirklich reines Stochern im Nebel.
01.06.2021 14:57 Uhr
Eher nein, denke ich.
01.06.2021 15:06 Uhr
Zitat:
Eher nein, denke ich.


Wenn man sich mit dem "Wesen" der Dolchstoßlegende beschäftigt, dann muss man Fransecky zustimmen. Denn irgendwie fehlte beim beschriebenen Umstand das zentrale Element derselben: Die Schuld an der militärischen Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg sollte ja vor allem auf die Sozialdemokratie, andere demokratische Politiker und das „bolschewistische Judentum“ abgewälzt werden. Die Mär, das deutsche Heer sei im Weltkrieg „im Felde unbesiegt“ geblieben und habe erst durch oppositionelle „vaterlandslose“ Zivilisten aus der Heimat einen „Dolchstoß von hinten“ erhalten sollte so das Gedankengut zur Niederlage beeinflussen.
01.06.2021 15:19 Uhr
@Anteros

Ich würde noch erweitern, dass man davon ausgehen kann, dass man wohl kaum mit den Hohenzollern oder einen Vertreter der alten Garde auch nur irgendetwas seitens der Westmächte gemacht hätte.

Gehe ich zumindest davon aus. Die Demokratisierung in Deutschland ab Oktober 1918 lief dem entgegen. Sich auch als Partner zu empfehlen.

Den Österreichern hat man die Note knapp davor überhaupt gleich zurückgehaut. Gibt keine Basis mehr zum Erhalt eures Reiches.



01.06.2021 16:46 Uhr
Die Dolchstoßlegende ist eine Verschwörungstheorie. Sie braucht nur eine winzige Tatsache, um die lauter Lügen und wilde Vermutungen gesponnen werden können

Wäre das Kaiserreich erhalten geblieben, hätte es diese spezielle Verschwörungstheorie vermutlich nie gegeben, weil sie nicht nötig gewesen wäre.
01.06.2021 16:50 Uhr
@Zantafio

Hätte das Kaiserreich den Frieden gemacht (laut meiner Ausführungen überhaupt machen können) und wäre dann gegangen oder gegangen worden, hätte es dann eine Dolchstoßlegende gegeben?

Wäre sie in anderer Form gekommen?

Das ist die Frage, die ich stellte.
01.06.2021 18:40 Uhr
Egal wer die Kapitulation unterzeichnet hätte man dennoch behaupten können, dass der Krieg nur durch den Dolchstoß verloren gegangen sei.
01.06.2021 18:44 Uhr
Ignaz Seipel,

die Dolchstoßlegende gab es m.E. aus zwei Gründen.

1. Die Mitglieder der OHL hatten keine Lust, die Verantwortung für die Niederlage anzuerkennen.

2. Die Wirrungen nach dem Ende des Kaiserreichs riefen geradezu nach Feindbildern, nach Lagerbildung.

Wer den Friedensvertrag schloss/unterzeichnete, hat damit überhaupt nichts zu tun.
01.06.2021 23:06 Uhr
Ich bin mir sicher, dass die Lügenmärchen, die Hindenburg und Co. 1919 der Nationalversammlung auftischten, ausschlaggebend für die Entstehung der "Dolchstoßlegende" gewesen sind.

Nach dem Zusammenbruch der Front im Sommer 1918 hatte die OHL den Krieg an die zivile Führung abgegeben. Dieser fiel es auch zu, den Waffenstillstand auszuhandeln. Erzberger übernahm diese undankbare Aufgabe: Den von den Militärs entfesselten und von den Militärs verlorenen Krieg zu beenden. Dank der Dolchstoßlegende haben die Kräfte, auf deren Konto der Krieg ging, ihn 1921 ermordet. Und nach dem Lügenbold-Feldmarschall wurden später Straßen, Plätze und Brücken benannt (und ein Luftschiff).

Frieden mit dem Kaiser hätten die Alliierten nie geschlossen, das war völlig ausgeschlossen. Ein Waffenstillstand mit der militärischen Führung allerdings schon. Es fehlte nur im deutschen Militär an einer Persönlichkeit, die das Format hatte, den Krieg zu beenden.

  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 10 / 10 Meinungen