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Fragenübersicht Wird Markus Söder plötzlich zum Keynesianer?
1 - 16 / 16 Meinungen
05.04.2020 16:12 Uhr
Wieso - er heißt doch John Maynard Söder - oder nicht?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.04.2020 16:14 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.04.2020 19:54 Uhr
Er bleibt der selbe Populist, der er immer schon war.
05.04.2020 20:09 Uhr
Söder hat keine Prinzipien. Er macht das, wovon er sich Zustimmung und Stimmen erhofft.
05.04.2020 20:11 Uhr
Bin kein Volkswirt, aber ist der Gedanke, massiv von Steuern zu entlasten, unbedingt im Sinne von Keynes?

Ich sehe da jedenfalls - so oder so - kein besonderes Prinzip dahinter. Söder hat als Beispiel für seine Steuersenkungsidee die Abschaffung des Soli für alle gebracht, das ist eine Unionsforderung, die existiert, seit die SPD die Teilabschaffung des Soli durchgesetzt hat.

So viel neues ist da also nicht.
05.04.2020 20:26 Uhr
Mit staatlichen Subventionen die nationale Wirtschaft anzukurbeln ist jetzt nicht unbedingt ein neuer politischer Kurs für CDU/CSU. Neu wäre allerdings in der Tat, wenn tatsächlich auch etwas bei der Arbeitenden Bevölkerung ankommen würde - die wird normalerweise eher genutzt, um solche Subventionsprogramme zu finanzieren.
05.04.2020 20:59 Uhr
Zitat:
Bin kein Volkswirt, aber ist der Gedanke, massiv von Steuern zu entlasten, unbedingt im Sinne von Keynes?

Sofern das antizyklisch passiert, passt das schon. Es spricht sogar einiges dafür, das gegenüber einer direkten Erhöhung der Staatsnachfrage zu bevorzugen.

Insgesamt hört sich das alles auf den ersten Blick sinnvoll an, was er da vorschlägt. Ein Fragezeichen würde ich vielleicht hinter die "Innovationsprämie" machen, zum einen wegen der gezielten Ausrichtung auf die Automobilindustrie, zum anderen kommt es darauf an, wie das ausgestaltet ist (es sollten nicht wieder einseitig bestimmte Technologien gefördert werden, siehe Elektroauto, sondern statt dessen über Zielvorgaben gesteuert werden).
05.04.2020 21:01 Uhr
Zitat:
Zitat:
Bin kein Volkswirt, aber ist der Gedanke, massiv von Steuern zu entlasten, unbedingt im Sinne von Keynes?

Sofern das antizyklisch passiert, passt das schon. Es spricht sogar einiges dafür, das gegenüber einer direkten Erhöhung der Staatsnachfrage zu bevorzugen.

Insgesamt hört sich das alles auf den ersten Blick sinnvoll an, was er da vorschlägt. Ein Fragezeichen würde ich vielleicht hinter die "Innovationsprämie" machen, zum einen wegen der gezielten Ausrichtung auf die Automobilindustrie, zum anderen kommt es darauf an, wie das ausgestaltet ist (es sollten nicht wieder einseitig bestimmte Technologien gefördert werden, siehe Elektroauto, sondern statt dessen über Zielvorgaben gesteuert werden).


Ich habe in letzter Zeit häufiger das Argument gehört, dass das Steigern der Nettoeinkommen im Augenblick nicht unbedingt sinnvoll sei, weil das in einer Lage wie dieser ohnehin nicht zur einer großen Steigerung des Konsums führen würde - die Leute bunkerten das Geld lieber. Wie siehst du das?
05.04.2020 21:13 Uhr
Zitat:

Ich habe in letzter Zeit häufiger das Argument gehört, dass das Steigern der Nettoeinkommen im Augenblick nicht unbedingt sinnvoll sei, weil das in einer Lage wie dieser ohnehin nicht zur einer großen Steigerung des Konsums führen würde - die Leute bunkerten das Geld lieber. Wie siehst du das?

Das ist ja auf die Zeit nach den gegenwärtigen Maßnahmen gerichtet. Jetzt aktuell ist jede Politik, die auf Steigerung der Konsumnachfrage gerichtet ist, eher kontraproduktiv, denn die Leute sollen ja zuhause bleiben und nicht einkaufen gehen.

Der Staat hat im Prinzip nur die Möglichkeit, entweder über Steuersenkungen oder über Transfers die Konsumnachfrage anzukurbeln. Soweit das allgemeine Erleichterungen bzw. Transfers sind, hat man immer einen gewissen Verpuffungseffekt wegen der Sparquote. Das kann man nur vermeiden, wenn man gezielte Zuschüsse bzw. Steuersenkungen auf bestimmte Produkte gewährt, wie diese Innovationsprämie. Dann macht man aber Industrie- oder im schlimmsten Fall Technologiepolitik, die unter Ökonomen generell kritisch gesehen wird.

Eine relativ allokationsneutrale Möglichkeit wäre auch noch die Senkung der Umsatzsteuer, aber ob man sich da rantraut... Man könnte die Situation auch nutzen, endlich an die Strompreise ranzugehen. Damit wäre auf jeden Fall allen geholfen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.04.2020 21:13 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.04.2020 21:15 Uhr
Zitat:
Zitat:

Ich habe in letzter Zeit häufiger das Argument gehört, dass das Steigern der Nettoeinkommen im Augenblick nicht unbedingt sinnvoll sei, weil das in einer Lage wie dieser ohnehin nicht zur einer großen Steigerung des Konsums führen würde - die Leute bunkerten das Geld lieber. Wie siehst du das?

Das ist ja auf die Zeit nach den gegenwärtigen Maßnahmen gerichtet. Jetzt aktuell ist jede Politik, die auf Steigerung der Konsumnachfrage gerichtet ist, eher kontraproduktiv, denn die Leute sollen ja zuhause bleiben und nicht einkaufen gehen.

Der Staat hat im Prinzip nur die Möglichkeit, entweder über Steuersenkungen oder über Transfers die Konsumnachfrage anzukurbeln. Soweit das allgemeine Erleichterungen bzw. Transfers sind, hat man immer einen gewissen Verpuffungseffekt wegen der Sparquote. Das kann man nur vermeiden, wenn man gezielte Zuschüsse bzw. Steuersenkungen auf bestimmte Produkte gewährt, wie diese Innovationsprämie. Dann macht man aber Industrie- oder im schlimmsten Fall Technologiepolitik, die unter Ökonomen generell kritisch gesehen wird.

Eine relativ allokationsneutrale Möglichkeit wäre auch noch die Senkung der Umsatzsteuer, aber ob man sich da rantraut... Man könnte die Situation auch nutzen, endlich an die Strompreise ranzugehen. Damit wäre auf jeden Fall allen geholfen.


Danke für die Einschätzung

Senkung der Umsatzsteuer ist aus haushaltspolitischer Sicht extrem teuer und die Sorge ist groß, dass das beim Endverbraucher am Ende nicht ankommt. Nach dem was du nun geschildert hast wäre mir eine Senkung der Einkommenssteuer, so eine Senkung nötig werden sollte, da lieber als eine Senkung der USt.
05.04.2020 21:23 Uhr
Einkommensteuer ist halt immer so eine Sache wegen der Verteilungseffekte. Die hilft keinen Rentnern oder Arbeitslosen und Geringverdienern auch nur wenig.

Aber generell ist er mit der Forderung, die Inlandsnachfrage zu stärken, schon auf dem richtigen Weg. Es gibt mehrere gute Gründe, diese wahnwitzigen Exportüberschüsse zu reduzieren.
06.04.2020 09:50 Uhr
Zitat:
Jetzt aktuell ist jede Politik, die auf Steigerung der Konsumnachfrage gerichtet ist, eher kontraproduktiv, denn die Leute sollen ja zuhause bleiben und nicht einkaufen gehen.


Ich bin mir nicht sicher, ob es schon Studien dazu gibt: Aber das Konsumverhalten - schon zwangsweise - ändert sich vom klassischen "Einkaufengehen" derzeit verstärkt in Richtung "Online-Kauf". Tatsächlich erlebe ich auch im näheren Umfeld, dass z.B. Sportklamotten aufgrund des geschlossenen Einzelhandels jetzt über Online-Portale bestellt werden. Würde mich nicht wundern wenn Amazon, Zalando & Co in dieser Zeit exorbitante Zuwächse erzielen würden, was den privaten Konsum angeht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.04.2020 09:51 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.04.2020 14:09 Uhr
Zitat:
Zitat:
Jetzt aktuell ist jede Politik, die auf Steigerung der Konsumnachfrage gerichtet ist, eher kontraproduktiv, denn die Leute sollen ja zuhause bleiben und nicht einkaufen gehen.


Ich bin mir nicht sicher, ob es schon Studien dazu gibt: Aber das Konsumverhalten - schon zwangsweise - ändert sich vom klassischen "Einkaufengehen" derzeit verstärkt in Richtung "Online-Kauf". Tatsächlich erlebe ich auch im näheren Umfeld, dass z.B. Sportklamotten aufgrund des geschlossenen Einzelhandels jetzt über Online-Portale bestellt werden. Würde mich nicht wundern wenn Amazon, Zalando & Co in dieser Zeit exorbitante Zuwächse erzielen würden, was den privaten Konsum angeht.


Just in:

Zitat:
Der Onlinehandel profitiert unter dem Strich nicht von den Ladenschließungen in der Coronavirus-Krise, sondern büßt spürbar Umsatz ein. Im März seien die Einnahmen im Vorjahresvergleich um gut 18 Prozent gesunken, teilte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) am Montag mit.

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/liveticker-zum-coronavirus-deutschland-und-die-welt-16687984.html, 13:50 Uhr
06.04.2020 14:14 Uhr
Soeder ist ein autoritärer Spinner in meien Augen mehr nicht
07.04.2020 00:59 Uhr
Also es ist schon Wahnsinn, wie der Keynesianismus jetzt zum breiten Allgemeinkonsens wird. Überall höre ich nur Stimmen in diese Richtung. Ich sage dazu dann lieber gar nichts. Man will ja nicht derjenige sein, der Arbeitslosigkeit und Pleiten auf breiter Front verteidigt. Dabei wäre das zumindest teilweise konsequent. Das Problem ist aber, dass heute anders als 2009 die kleinen Betriebe am meisten unter der Krise leiden und es dadurch ohne Eingreifen zu einer Marktkonzentration und vermehrter Oligo- und Monopolbildung nach der Krise kommen würde. Insofern kann man auch als Liberaler hier punktuell Fördergelder rechtfertigen.
09.04.2020 22:29 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Jetzt aktuell ist jede Politik, die auf Steigerung der Konsumnachfrage gerichtet ist, eher kontraproduktiv, denn die Leute sollen ja zuhause bleiben und nicht einkaufen gehen.


Ich bin mir nicht sicher, ob es schon Studien dazu gibt: Aber das Konsumverhalten - schon zwangsweise - ändert sich vom klassischen "Einkaufengehen" derzeit verstärkt in Richtung "Online-Kauf". Tatsächlich erlebe ich auch im näheren Umfeld, dass z.B. Sportklamotten aufgrund des geschlossenen Einzelhandels jetzt über Online-Portale bestellt werden. Würde mich nicht wundern wenn Amazon, Zalando & Co in dieser Zeit exorbitante Zuwächse erzielen würden, was den privaten Konsum angeht.


Just in:

Zitat:
Der Onlinehandel profitiert unter dem Strich nicht von den Ladenschließungen in der Coronavirus-Krise, sondern büßt spürbar Umsatz ein. Im März seien die Einnahmen im Vorjahresvergleich um gut 18 Prozent gesunken, teilte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) am Montag mit.

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/liveticker-zum-coronavirus-deutschland-und-die-welt-16687984.html, 13:50 Uhr


Der einzige Händler bzw. Plattformbetreiber, der tasächlich profitiert, ist Amazon.
09.04.2020 22:42 Uhr
Zitat:
Einkommensteuer ist halt immer so eine Sache wegen der Verteilungseffekte. Die hilft keinen Rentnern oder Arbeitslosen und Geringverdienern auch nur wenig.

Aber generell ist er mit der Forderung, die Inlandsnachfrage zu stärken, schon auf dem richtigen Weg. Es gibt mehrere gute Gründe, diese wahnwitzigen Exportüberschüsse zu reduzieren.


Nö, Deutschland wird besser aus Krise kommen dadurch.

Dieser Blödsinn den Exportüberschuss zu reduzieren ist wie einem Kaufmann zu sagen das er weniger verdienen soll.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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