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Fragenübersicht Antifaschismus ist liberale Bürgerpflicht! Findet dieser Kommentar von Martin Hagen (siehe Hintergrund) deine Zustimmung?
Anfang-207 - 26 / 26 Meinungen
6
13.03.2020 14:44 Uhr
Martin Hagen ist im übrigen der Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag.
13.03.2020 15:24 Uhr
Antitotalitarismus ist liberale Bürgerpflicht. Das beinhaltet auch - aber nicht nur - eine Ablehnung des Faschismus, selbstverständlich.
13.03.2020 15:41 Uhr
Ich will es mal mit der Mathematik versuchen: Die Teilmenge der Antifaschisten könnte größer sein, wenn jeder Liberale sich als ein solcher verstünde. (Ist aber auch auf andere politische Gruppierungen anwendbar)
13.03.2020 15:42 Uhr
Für mich ist "Antifaschismus" überwiegend negativ konnotiert, weshalb ich mit diesem Begriff wenig anfangen kann. Der etwas umfassendere Begriff "Antitotalitarismus" hingegen drückt am besten aus, was ich als liberale Pflicht beschreiben würde.

In der Regel definiere ich die Begriffe lieber positiv.
13.03.2020 15:54 Uhr
Zitat:
In der Regel definiere ich die Begriffe lieber positiv.


Die Existenz von Faschisten ist ein Fakt.

Bitte mache einen Vorschlag, wie das fraglos notwendige Bekämpfen derselben, bzw. das gegen sie agieren positivistisch in eine Vokabel gepackt werden kann - mein Applaus wäre Dir sicher.
13.03.2020 15:56 Uhr
'Antifaschismus' ist leider praktisch vollständig von Linksextremisten vereinnahmt worden, sollte diesen aber tatsächlich nicht überlassen bleiben. Es ist eine geschichtsverfälschende, den Nationalsozialismus verharmlosende Frechheit, wenn so getan wird, als sei der Faschismus nur eine besondere Spielart des Kapitalismus. Damit wird versucht von der Entrechtung von Minderheiten und auch der Arbeiterklasse in den kommunistischen Ländern abzulenken. Seit Lenin wird noch dazu die Entdemokratisierung kommunistischer Bewegungen, Parteien und Länder zudem damit gerechtfertigt, dass der Imperialismus per se Demokratie nicht mehr zulasse, dass er nur mit einer besonders zentralistischen, straff organisierten Widerstandsgruppe besiegt werden könne. Damit wird vollkommen negiert, wie demokratische und rechtsstaatliche Konzepte, die gerade auch den Arbeitern zu gute kamen, nicht etwa in sozialistischen, sondern in kapitalistischen Ländern erreicht wurden. Dabei ist in den kapitalistischen Ländern die unabhängige Gewerkschaftsbewegung eine der Garanten für den gesellschaftlichen Ausgleich - im Gegensatz zu den sozialistischen Ländern, wo selbst die Gewerkschaften entrechtet wurden und nur noch eine Aufgabe als Transmissionsriemen der Partei zugewiesen bekamen.
Antifaschismus ist Bürgerpflicht... Linksextremismus hingegen nicht.
13.03.2020 16:12 Uhr
Zitat:
ist leider praktisch vollständig von Linksextremisten vereinnahmt worden


Das ist Blödsinn. Bei uns in Köln-Ehrenfeld gibt es eine antifaschistische Bürgerbewegung, die von der Linken bis zur CDU parteiübergreifend agiert. Ich kenne das aus noch mindestens drei anderen Städten.
13.03.2020 16:12 Uhr
Zitat:
Wäre es nicht grundsätzlich liberale Bürgerpflicht eine antiautoritäre Haltung an den Tag zu lehnen und natürlich die faschistisch, faschistoiden und nationalsozialistsichen Züge ablehnen, wie auch andere.

Das ist doch die Bürgerpflicht, die liberale.


Wenn du das als Bürgerpflicht siehst, warum handelst du nicht danach und suchst nach Gemeinsamkeiten mit denen, denen du feindlich gegenüber stehst?

Nein, dem Kommentar kann ich nicht zustimmen. Ich halte das für verkürzte Kapitalismuskritik. Der Liberalismus ist zwar formal gegen Faschismus, gegen die Folgen, aber nicht gegen deren Grundvoraussetzung, der kapitalistischen Gesellschaft mit all seine Widersprüchen, die stets periodische Krisen hervorbringen und weite Teile der Gesellschaft von ihren materiellen Grundlagen entfernen.
13.03.2020 16:14 Uhr
Zitat:
Antitotalitarismus ist liberale Bürgerpflicht. Das beinhaltet auch - aber nicht nur - eine Ablehnung des Faschismus, selbstverständlich.

Totalitarismustheorien sind zwar beliebt, sei es Arendt oder Popper, zerstäuben aber der wissenschaftlichen Klarheit. Sie sind meist selbst Ideologieprodukte.
Die speziellen Merkmale faschistischer Gesellschaft erklären sie nicht. Da müssten sie ja dann auch an die Substanz der Angelegenheit, an bestimmte Strategien der ökonomischen Herrschaft in der Klassengesellschaft des Kapitalismus.
So ist zum Beispiel das Entstehen des deutschen Faschismus nicht erklärbar ohne die Manipulation der Masse auf ganz gewöhnliche Ziele des Großkapitals: Eroberung von Bodenschätzen, Schaffung von Absatzgebieten, Herstellung bestmöglicher Ausbeutungsbedingungen gegen die Arbeiter im Inneren und Äußeren, Verhinderung sozialer Bewegung, Bekämpfung jedweder Klassenkritik.

Totalitarismus-Theorien scheitern wissenschaftlich, weil sie dem kaum Aufmerksamkeit schenken. Die verwechseln in der Regel Ursachen mit Folgen.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.03.2020 16:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.03.2020 16:15 Uhr
Zitat:
Das ist Blödsinn. Bei uns in Köln-Ehrenfeld gibt es eine antifaschistische Bürgerbewegung


Hier zur Info der Link unseres "Bündnisses":

https://www.facebook.com/pg/Ehrenfelder-Bündnis-
gegen-Rechtsextremismus-159729834080030/about/?ref=page_internal
13.03.2020 16:20 Uhr
Zitat:
Antifaschismus ist heutzutage das Eintreten gegen den Totalitarismus des linksgutmenschlichen Gleichschaltungszeitgeist. Niemals freilich sollte man sich vor den Karren deren Marotten spannen lassen.


Was Bilch sagen will ist:

Antifaschismus hat nichts mit dem Verbotswahn linker Parteuen zu tun (richtig), aber im Umkehrschluss zu sagen linke Parteien würden perse nicht gegen faschistische Entwicklungen eintreten entbehrt jeder Grundlage.
13.03.2020 16:32 Uhr
Zitat _TYR_
Zitat:

Bitte mache einen Vorschlag, wie das fraglos notwendige Bekämpfen derselben, bzw. das gegen sie agieren positivistisch in eine Vokabel gepackt werden kann - mein Applaus wäre Dir sicher.


Sehe ich auch so. Vielleicht mag es unterschiedliche Interpretationen dessen geben, was Faschismus definiert, aber nichts am Faschismus ist irgendwie tolerabel, so dass die eindeutige Ablehnung mit dem Begriff Antifaschist gegeben ist. Wer den Begriff für veraltet, nicht "en vogue" hält, sollte sich fragen, ob er nicht eher ein Problem mit der antifaschistischen Zielrichtung hat.

Die deutschen Linken haben natürlich eine historische Schuld an der Abnutzung des Begriffs. Bestes Beispiel ist der "antifaschistische Schutzwall". Als ob alles außerhalb der Westgrenze oder innerhalb Westberlins nur faschistisch ausgeprägt war. Aber, wir sind ja jetzt 30 Jahre weiter und weit und breit gibt es keinen Zausel mehr, welcher derartige ideologische Beugung pflegt.
13.03.2020 16:36 Uhr
Zitat:
Die deutschen Linken haben natürlich eine historische Schuld an der Abnutzung des Begriffs.


Ich habe Deinem Beitrag, der meines Erachtens gut formuliert ist zugestimmt, allerdings kann man anmerken, dass längst nicht nur die Linken Schuld an einer Negativ-Konnotation des Begriffes haben.
13.03.2020 16:44 Uhr
Zitat:
aber im Umkehrschluss zu sagen linke Parteien würden perse nicht gegen faschistische Entwicklungen eintreten entbehrt jeder Grundlage.


Das Problem ist doch, dass viele linken Gruppierungen den "Faschismus" mithilfe faschistischer Methoden bekämpfen. Man kann den Teufel aber nicht mit dem Beelzebub austreiben.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.03.2020 16:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.03.2020 17:37 Uhr
Zitat:

Ich habe Deinem Beitrag, der meines Erachtens gut formuliert ist zugestimmt ...

Fiel dir schwer, was?
Keine Sorge, du wirst merken, dass ich in deinem Zustimmungsranking in kürzester Zeit wie eine Rakete nach oben schieße.

Zum deinem Hinweis: Natürlich! Es ist ein Sport der Kapitalideologen, linke Wertvorstellungen zu diskreditieren. Da sie das über Verachtung antifaschistischer Bewegungen schon lange vor neuerer Methodenkritik an ANTIFA gemacht haben und da sie das über ALLE Bewegungen paschalisieren, ist der Beweis der Unredlichkeit erbracht.
Noch übler sind rechte sozialdemokratische Tendenzen zur Eigenprofilierung "rotlackierte F."-Spruch des Kurt Schuhmacher.
Es gibt viele Facetten dieser Art des ideologischen Klassenkampfes.




16.03.2020 10:37 Uhr
Zitat:
Zitat:
Wäre es nicht grundsätzlich liberale Bürgerpflicht eine antiautoritäre Haltung an den Tag zu lehnen und natürlich die faschistisch, faschistoiden und nationalsozialistsichen Züge ablehnen, wie auch andere.

Das ist doch die Bürgerpflicht, die liberale.


Wenn du das als Bürgerpflicht siehst, warum handelst du nicht danach und suchst nach Gemeinsamkeiten mit denen, denen du feindlich gegenüber stehst?

Nein, dem Kommentar kann ich nicht zustimmen. Ich halte das für verkürzte Kapitalismuskritik. Der Liberalismus ist zwar formal gegen Faschismus, gegen die Folgen, aber nicht gegen deren Grundvoraussetzung, der kapitalistischen Gesellschaft mit all seine Widersprüchen, die stets periodische Krisen hervorbringen und weite Teile der Gesellschaft von ihren materiellen Grundlagen entfernen.




>> Ich betone, dass ich das Folgende nicht boshaft meine, sondern voll und ganz sachlich.

Das ist die marxistische Sichtweise. Faschismus = Spielart des Kapitalismus. Grundproblem Kapitalismus. Wer das so nicht sieht, der hat das "falsche Bewusstsein" (bourgeois oder kleinbürgerlich) und erkennt nicht die Wahrheit oder bekämpft die Wahrheit.

Daher ist mit überzeugten Marxisten keine Diskussion möglich.

Dass Marx und Engels niemals die letzte Erkenntnis und Wahrheit postuliert haben, spielt keine Rolle. Marxismus ist eine Religion geworden, ein Glaubenssystem. Kommunismus als Krone der Schöpfung, Paradies auf Erden.

18.03.2020 20:17 Uhr
Zitat:
Zitat:
Das ist Blödsinn. Bei uns in Köln-Ehrenfeld gibt es eine antifaschistische Bürgerbewegung


Hier zur Info der Link unseres "Bündnisses":

https://www.facebook.com/pg/Ehrenfelder-Bündnis-
gegen-Rechtsextremismus-159729834080030/about/?ref=page_internal


Das ist das Problem.
18.03.2020 20:22 Uhr
Zitat:
Das ist das Problem.


Rechtsextremismus ist das Problem, gut erkannt.
18.03.2020 20:23 Uhr
Ersetze Faschismus durch Totalitarismus, und ich stimme zu.

Alles Andere ist mir zu eindimensional und einseitig.

Zudem sind Worte wie Faschismus, Rechtsextremismus, Nazi, Antifaschismus zu Mode-Vokabeln geworden und damit entwertet.
18.03.2020 20:24 Uhr
Zitat:
Zitat:
Das ist das Problem.


Rechtsextremismus ist das Problem, gut erkannt.


Falsch! Die einseitige Ausrichtung auf den zahlenmäßig kleinsten Extremismus ist weder sachgerecht noch plausibel.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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