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Themenwoche I Umfrage 2: Wie kann man Personen zur Eigenverantwortung animieren?
(Autriche) |
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17.02.2020 13:48 Uhr |
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Ich selbst bin mit einem deutlichen Handicap ins Leben gestartet.
Daher bin ich ziemlich überzeugt davon, dass ich das ohne Unterstützung meiner Eltern und weiterer Personen und meinem fast schon kriminellen Ehrgeiz nicht geschafft hätte, im ersten Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein. |
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17.02.2020 13:50 Uhr |
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Zitat: des hass gegen alles kollektivistische
Zitat:mit faschisten ins bett statt ramelow (!) ist da bei mir schon ziemlich weit vorne.
Das völkische Lager ist um nichts weniger kollektivistische als das kommunistische Lager.
Nicht umsonst haben einige wie Goebbels von der Sowjetunion geschwärmt und war Freisler kommunistischer Kommissar im Bürgerkrieg. |
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17.02.2020 13:55 Uhr |
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Er hat es zurückgenommen: Zur Dokumentation:
Ich habe folgendes geschrieben:
http://dol2day.com/index.php3?position=700&frage_id=397930&meinung_id=7367855#mid7367855
Ich wähle keinen nationalen oder internationalen Sozialisten. Rassen oder Klassenwahn sind mir fremd.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.02.2020 13:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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17.02.2020 14:20 Uhr |
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Um mal noch eine Perspektive einzubringen:
Wir sind hier bei Dol in der großen Mehrzahl "Wessis" oder gebürtige "Wessis", oder? Ich glaube aus meiner Wahrnehmung heraus und als "Binnenmigrant in den Osten", dass das Thema in West und Ost leicht anders gesehen wird. In der alten Bundesrepublik war Eigenverantwortung in der Erziehung und Sozialisation etwas vollkommen normales und positiv konnotiert. Negativ waren z.B. die "Muttersöhnchen". In der DDR dominierte das Kollektiv im Denken und Handeln, auf das man sich ggf. zurückgezogen hat. Individuelles Engagement war ja nun tatsächlich nur eingeschränkt gefragt. Verantwortlich waren häufig andere.
Ergänzung: Ja, die DDR liegt 30 Jahre zurück. Allerdings gibt es Ansichten, die sich über Generationen hinweg tradieren, bzw. die erst mal weitergegeben werden. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.02.2020 14:22 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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17.02.2020 15:03 Uhr |
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Zitat:Zitat: des hass gegen alles kollektivistische
Zitat:mit faschisten ins bett statt ramelow (!) ist da bei mir schon ziemlich weit vorne.
Das völkische Lager ist um nichts weniger kollektivistische als das kommunistische Lager.
Nicht umsonst haben einige wie Goebbels von der Sowjetunion geschwärmt und war Freisler kommunistischer Kommissar im Bürgerkrieg.
Um nochmal kurz darauf einzugehen: was ist die Aussage? Dass Kommunismus und Faschismus zwei verschiedene Seiten einer Medaille sind und daher (!) Goebbels mit Ideen von Lenin symphatisierte? Ist das so korrekt? |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.02.2020 15:06 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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17.02.2020 15:37 Uhr |
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Eigenverantwortung funktioniert nur dann, wenn derjenige, der diese Eigenverantwortung wahrnehmen kann, Vorteile daraus ziehen kann.
Um beim Beispiel Arbeitsmarkt aus dem Hintergrund zu bleiben:
Wenn die Leute seit 2005 im ALG2 hängen, seitdem hunderte Bewerbungen geschrieben haben, 10 lustlose Sachbearbeiter eine sinnlose Qualifizierungsmaßnahme nach der anderen vorgeschlagen haben, dann ist es zutiefst menschlich, wenn diese Leute ihre Motivation verlieren. |
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17.02.2020 16:05 Uhr |
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Da ich glaube das es viele Illusionen um die Person J. Goebbels gibt habe ich mal eine Kurzrezension des Bloggers Fabian Lehr rausgesucht. Das posten von seinen Texten ist mit ihm abgesprochen und kann hier nachgelesen werden:
https://bit.ly/3bHanTn
"Fertig gelesen:
Peter Longerich, "Goebbels. Biographie"
Peter Longerichs 2010 erschienenes Buch ist die bisher umfangreichste Goebbels-Biographie und die erste, die sich auf die komplett verfügbare ursprüngliche, nicht nachträglich bearbeitete Fassung von Goebbels voluminösem, von 1923-45 geführtem Tagebuch stützen kann. Diese goebbelschen Tagebuchaufzeichnungen sind denn auch Longerichs Hauptquelle, an die er sich in seiner streng chronologischen, ausgiebig aus dem Tagebuch zitierenden Darstellung hält, und das ist ihre Stärke und Schwäche zugleich, denn während, wie Longerich selbst konstatiert, Goebbels' Tagebücher zumindest bis zur Machtergreifung sehr persönlich gehalten, voller psychologisch und politisch aufschlussreicher Reflexionen und auch literarisch farbig und interessant gehalten sind, werden die Aufzeichnung des NS-Ministers immer monotoner, unpersönlicher, stereotyper, werfen in den letzten Jahren weder auf Goebbels' Persönlichkeit noch auf die Interna der NS-Führungsspitze viel Licht. So wird auch Longerichs nur wenig auf andere Quellen gestützte Darstellung zumindest für die Jahre nach 1938/39 immer langweiliger, eine dürre chronologische Rekapitulation der politischen und militärischen Geschichte des dritten Reiches mit eingeflochtenen Bemerkungen darüber, wann Goebbels wo eine Rede gehalten, wann er sich mit welchem Parteibonzen über welche Kompetenzkonflikte gestritten hat, wann er auf dem Obersalzberg zu Gast war usw. Es fragt sich, ob man das alles wirklich wissen muss, um die Geschichte der goebbelsschen Propagandamaschinerie zu verstehen. Ähnliches gilt auch für das von Longerich erschöpfend ausgebreitete Liebes- und Sexualleben Goebbels': Longerich fehlt irgendwie die Fähigkeit zur sinnvollen Selektion relevanter Informationen.
Die Biographie einer politisch bedeutenden Figur kann interessant sein entweder durch die Faszination der Persönlichkeit des Porträtierten oder dadurch, dass man sie in eine strukturgeschichtliche Analyse des Systems einbindet, in dem sie aufgestiegen ist, sie als biographisch fassbares Symbol eines Systems oder einer Organisation darzustellen. Longerich gelingt ersteres eigentlich nur in Bezug auf den jungen Goebbels bis zur Machtergreifung, dessen psychologische und politische Entwicklung durch seine damals noch sehr persönlichen Tagebuchaufzeichnungen, seine literarischen Werke und die ersten journalistischen Gehversuche plastisch rekonstruierbar ist. Zweiteres eigentlich gar nicht, über den sozialen, ökonomischen und politischen Charakter des dritten Reiches oder auch nur seiner Führung erfährt man im Buch nicht viel mehr als in jeder knappen Übersichtsdarstellung der Geschichte des dritten Reiches.
Dass die Lektüre über die durchaus stark kürzbaren 700 Seiten trotzdem nicht ganz fad wird, liegt an seinem Gegenstand, denn Goebbels war sicher der in seiner Persönlichkeit atypischste führende Nazi. Goebbels war eigentlich genau das, was er selbst in seiner Propaganda am liebsten karikierte und angriff: Ein sozial entwurzelter, beruflich gescheiterter Literat und Intellektueller, der sich als Desperado in die Politik warf, als klar war, dass sich ihm eine normale bürgerliche Lebensstellung nicht eröffnen würde. Frustration über seine unbefriedigende persönliche Lage und ein vager Hass auf das liberaldemokratische wie auch konservativ-elitäre Establishment waren die Elemente, aus denen sich seine Politisierung Anfang der 1920er Jahre speiste und die jahrelang durchaus noch keinen festen ideologischen Inhalt hatte. Noch 1923 bezeichnete sich Goebbels selbst als "deutscher Kommunist", bewunderte die junge Sowjetunion und träumte von einem deutsch-sowjetischen Bündnis gegen Reaktion und liberale Demokratie (Während des ersten Weltkrieges und kurz danach, als Student, war Goebbels noch fast völlig apolitisch). Dabei hatte er aber nur äußerst nebulöse Vorstellungen davon, was "Sozialismus" und "Kommunismus" eigentlich bedeuten, diese Begriffe scheinen für ihn kaum eine klare ökonomische Bedeutung besessen, sondern vage, emotional aufgeladene Projektionsflächen gewesen zu sein, in die man fast alles hineinphantasieren kann, was sich irgendwie wesentlich von den westeuropäischen Zuständen unterschied, wie Goebbels es denn auch keineswegs absurd fand, als er den Münchener rechtsextremen Agitator Hitler entdeckte, diesen mit Lenin zu vergleichen. Überhaupt ist eine der Erkenntnisse dieser Biographie, dass Goebbels politisch und historisch viel ungebildeter und wirrer war als ich gedacht hätte, er auch in der Zeit, in der er sich als "Sozialist" oder gar "Kommunist" definierte, nur minimale, ganz oberflächliche Kenntnisse von Theorie und Geschichte des Sozialismus besaß. Dementsprechend leicht und konfliktlos konnte dieser leichte "kommunistische" Überzug dann auch abgelegt werden, als er in Hitlers Bann geriet und nun einen aggressiven Rechtsextremismus und Antisemitismus vertrat, um deren theoretische Begründung und Ausgestaltung er sich im Gegensatz bspw. zu Rosenberg aber auch niemals bemühte. Überhaupt wurde Goebbels bald ein politisch völlig uneigenständiges Instrument Hitlers, der dessen programmatische Schwenks kritiklos sofort nachvollzog, bspw. schnell seine prosowjetische Haltung aufgab und Hitlers besessenen Antibolschewismus übernahm oder auch die immer weitere Rechtsschwenkung seines Wirtschaftsprogramms gegen diejenigen Teile der NSDAP verteidigten, die sich unter dem "nationalen Sozialismus" so eine Art Nationalbolschewismus vorstellten statt eines nur geringfügig modifizierten Kapitalismus mit den alten Eliten, so zuletzt noch im Streit zwischen dem "linken" NSDAP-Flügel um die Strassers und dem "rechten" NSDAP-Flügel um Hitler. Auch später bezeichnete Goebbels sich immer wieder als "Sozialisten" und das dritte Reich als "sozialistische Gemeinschaft", das war nun aber endgültig nur noch eine völlig nebulöse Phrase, mit der wohl eher gemeint war, deren "Sozialismus" bestünde darin, dass die Ausgebeuteten ihre Ausbeutung im "nationalen Interesse" demütig hinnehmen als dass man sich einbilden würde, diese Ausbeutung abgeschafft oder auch nur gelindert zu haben.
Theoretisch und politisch war Goebbels also ein Leichtgewicht, spätestens ab Ende der 20er Jahre ein karrieristischer Opportunist, der sich an die Person Hitlers gekettet hatte (Übrigens auch in der Partei als intellektuell-zynischer Literat ein sehr unbeliebter Außenseiter war, der sich nur durch die Gunst Hitlers oben halten konnte) und jedes seiner Worte sofort nachbetete, teilweise, ohne sich offenbar seiner abrupten Positionswechsel überhaupt wirklich bewusst zu sein (Besonders eklatant eben bei der Einschätzung der Sowjetunion). In der propagandistischen Methode dagegen gingen von Goebbels selbst entscheidende Impulse für die Umwandlung der NSDAP von einer kleinen, obskuren rechtsextremen Sekte zur Millionenpartei aus. Goebbels Ende der 20er/Anfang der 30er Jahre als Berliner Gauleiter und dann Propagandaleiter der reichsweiten NSDAP-Wahlkämpfe war stilbildend in ihrer dezidiert modernen, urbanen Verquickung von aggressiv-vulgärem Boulevardjournalismus mit einer Note intellektuellem Zynismus und bösem, beißend sarkastischem Humor (Eine Kostprobe: Einer der Lieblingsfeinde von Goebbels' Berliner Parteizeitung "Der Angriff" war der liberale jüdische Berliner Polizei-Vizepräsident Bernhard Weiß, gegen den Goebbels eine jahrelange antisemitische Schmutzkampagne fuhr. Einmal hatte seine Zeitung Weiß in einer Karikatur als missgestalteten Esel verhöhnt, wofür Goebbels wegen Beleidigung von Weiß zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. In der nächsten Ausgabe des "Angriff" wurde die Karikatur einfach erneut gedruckt, diesmal mit dem erläuternden Text "Nach Auffassung der Justiz handelt es sich bei dieser Darstellung um Polizei-Vizepräsident Weiß"). Wichtig für den Durchbruch der NSDAP war auch Goebbels' Nutzung des Parlaments, als die NSDAP ihre ersten Reichstagsabgeordneten bekam und mit denen er die Parlamentspräsenz nicht etwa nutzte, um durch konstruktive Mitarbeit mit den Rechtskonservativen deren Kooperationsbereitschaft zu gewinnen, sondern nur zur massenwirksamen Agitation durch permanente Beleidigung und Verhöhnung der Republik auf der Parlamentsbühne, so erklärte Goebbels offen, wenn die Demokratie so dumm sei, ihnen Geld und Abgeordnetenimmunität für die umso effizientere innere Zerstörung der Republik zu geben, werde man das sicher nicht ablehnen. Auch hier setzte er seine journalistische Strategie der Verhöhnung des politischen Gegners durch beißenden Sarkasmus fort (Beispielsweise, als er in der Parlamentsdebatte über einen neuen Nationalfeiertag der Republik den Antrag einbrachte, der passendste Nationalfeiertag für diese Republik sei ja wohl das jüdische Purimfest). Umgekehrt gab die Immunität als Abgeordneter ihm wieder die Möglichkeit, seine journalistischen Hetz- und Beleidigungskampagnen ohne Angst vor der ihn bisher plagenden Strafverfolgung weiter intensivieren zu können. Dieser ganze moderne, aggressive, populistische Propagandastil war sicher nicht unbedeutend dafür, dass die NSDAP auch in urbane und in norddeutsche Milieus vordringen konnte, ihre Position im Kleinbürgertum ständig ausbauen und bspw. auch nennenswerte Teile des Subproletariats gewinnen konnte.
Die Darstellung dieser Jahre vor der Machtergreifung sowie der internen Streitigkeiten zwischen dem "rechten" Hitlerflügel und dem nach einer "zweiten Revolution" verlangenden SA-Flügel nach der Machtergreifung sind der Höhepunkt von Longerichs Buch, danach wird, wie schon erwähnt, die Darstellung weniger fesselnd, gewinnt eher den Charakter einer etwas dünnen, mit persönlichem Klatsch aus Goebbels' Leben angereicherten Übersicht über die politische Geschichte des dritten Reiches, aus der immerhin noch einige Aspekte wie die totale innere Dysfunktionalität des chaotisch geordneten Regimes mit seinen ständigen massiven Kompetenzkonflikten gut ersichtlich werden. Kein sehr gutes Buch über einen sehr interessanten Gegenstand also." |
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20.02.2020 16:50 Uhr |
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Ein Umfeld schaffen , in welchem sich Eigenverantwortung bzw. Leistung wieder lohnt. Monetär oder durch andere Vorteile, die einen Anreiz bieten können, sich nicht auf dem Geldbeutel der Solidargemeinschaft auszuruhen oder zu verlassen, was allgemeine Lebens- und Daseinsrisiken betrifft. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.02.2020 17:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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20.02.2020 16:56 Uhr |
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Zitat:sich nicht auf dem Geldbeutel der Solidargemeinschaft auszuruhen
Wer macht das?
Zitat:Ein Umfeld schaffen , indem sich Eigenverantwortung bzw. Leistung wieder lohnt. Monetär oder durch andere Vorteile, die einen Anreiz bieten können,
Und was heißt das konkret? |
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