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Fragenübersicht Ist Angola wirklich ein Vorbild für sein ehem. Mutterland Portugal?
1 - 10 / 10 Meinungen
06.02.2013 11:29 Uhr
Portugal ist kein Mutterland für Angola.Seit wann töten,beuten aus,unterjochen Mütter ihre Kinder?
06.02.2013 11:35 Uhr
@Herbert

Dein berechtigten Antikolonialismus (den wohl heute eine große Mehrheit teilt) in allen Ehren, aber das hat wenig mit dem Thema zu tun. Angola und Portugal sind bis heute aufgrund der kolonialen Vergangenheit verbunden, stärker als andere Staaten. Portugal und seine Kolonien sind kulturell auch stärker verschmolzen. Ich halte den Begriff Mutterland nicht für falsch, weil Angola ein Konstrukt ist, das auf die portugiesische Kolonialzeit zurückgeht.
06.02.2013 11:45 Uhr
Ich finde das Thema eigentlich deswegen so interessant, weil das ZDF in seinem Bericht auf ganz merkwürdige Weise versucht hier ein Phänomen zu konstruieren, das Portugal in den Schatten seiner ehem. Kolonie stellt. Den einzigen "Vorteil" (leider nicht für Mehrheit der Menschen im Land) den Angola im Gegensatz zu Portugal hat, sind seine Rohstoffe. Ich glaube die Krise in Europa ist auch eine psychologische. Das ein Rohstoff-reiches Land im Grunde nur von einer Machtelite und ausl. Interessen ausgebeutet wird, scheint hier völlig ausgeblendet zu werden. Ein Phänomen herauszugreifen und das ganze Bild Angolas schlicht zu ignorieren, hat mit ernsthaftem Journalismus nicht wirklich etwas zu tun. Dass es in vielen afrikanischen Kolonien reiche Machteliten gibt, die nach Europa zum Shoppen kommen, ist nun nichts Neues. Und arme Angolaner ohne Bildung zieht es immer noch nach Europa.
06.02.2013 11:52 Uhr
Interessante Frage. Können die ehemaligen Kolonialmächte etwas von Ihren (Gott sei Dank) ehemaligen Kolonien lernen?

Selbstverständlich können Sie das. Politische Systeme sind zum Teil übernommen worden, und obwohl sich ethnische, soziale und politische Aspekte in vielen Teilen unterscheiden ist ein Rückgriff auf die Errungenschaften der ehemaligen Kolonien in jedem Fall einen Versuch wert.

In diesem konkreten Fall? In Angola herrschte bis vor kurzem ein blutiger Bürgerkrieg und längst sind nicht alle größeren Auswirkungen eingedämmt. Auf Portugal trifft das so nicht zu. Das ist es nun ins Interesse der jungen Portugiesischen Bevölkerung rückt hat wohl eher etwas Glücksrittertum und heimischen Pessismismus zu tun.

In diesem Sinne: Grundsätzliche Konzepte können hilfreich sein, spezielle wohl eher nicht. Diese sind zu sehr an die Region und das Land angepasst.
06.02.2013 12:02 Uhr
@Winnie

Natürlich kann man generell immer voneinander lernen und leider haben die meisten westlichen Staaten zu wenig gelernt von den Fehlern, die sie im Kolonialismus begangen haben. Im konkreten Fall eignet sich Angola aber in keinster Weise als Vorbild, weder für Portugal noch für andere Entwicklungsländer. Auch andere Rohstoff-reiche Staaten fahren ähnlich wie Angola, z.B. Äquatorialguinea, Gabun, die Republik Kongo usw., die Bevölkerung bleibt vollkommen auf der Strecke. Tatsächlich haben weit über 90 Prozent der angolanischen Bevölkerung keinerlei Anteil an dem vermeintlichen Boom.
Angola braucht schlicht gut ausgebildetes Personal, das es selbst nicht hat, weil sein Bildungssystem eine Katastrophe ist.
06.02.2013 12:04 Uhr
Zitat:
die prekäre Lage eines Großteils der angolanischen Bevölkerung, die mit der Situation Portugals gar nicht zu vergleichen ist. Das Land ist autoritär regiert, korrupt, Bildung und Gesundheit sind katastrophal und wurden vollkommen vernachlässigt.


Hoffentlich orientiert sich Portugal nicht an einem derartigen "Vorbild".
06.02.2013 12:06 Uhr
@Orang Hijau

Jop, habe ich doch gesagt. Angola hat spezielle Probleme, genau wie Portugal. Da kann man nicht von einander lernen diese zu lösen, bestenfalls kann man sich Anregungen holen.

Interessant wird es dann, wenn man sich grundsätzlichere Fragen stellt. Etwa wie sich eine Minderheitenvertretung verfassungsrechtlich gestalten lässt (ein Blick nach Indien) oder wie sich traditionelle Struckturen mit demokratisch-humanitären Ansätzen verbinden lassen (ein Blick nach Südafrika).
06.02.2013 20:03 Uhr
In schweren Zeiten neigen schon seit Jahrhunderten viele Europäer dazu ihr "Glück" in der "Wildnis" zu suchen. Afrika war hier immer deutlich hinter dem amerikanischen Kontinent, aber Zeiten mögen sich ändern. Das Angola kein Paradies ist sollte eigentlich klar sein, für Ingenieure könnte es aber in Zukunft interessant werden, denn viele afrikanische Nationen investieren in die Infrastruktur wenn auch zumeist mit chinesischen Unternehmen.
07.02.2013 00:01 Uhr
Also mal ganz ehrlich: Portugal wird viel zu negativ dargestellt. Ja, innerhalb der EU hat Portugal nicht die große Wirtschaftskraft. Und ja, Spanien hat mehr Tourismus. Und ja Portugiesen haben ein im Vergleich niedriges Einkommen, gemessen an der EU. Aber das Land bemüht sich, die Herausforderungen der Eurokrise zu stemmen. Den Portugiesen ist der soziale Kitt, der gerade in Gefahr ist im Zweifel wichtiger als ihre Wirtschaftskraft. Portugal hat ein zum Ende der Ära Salazar marodes Schulsystem mit kurzer Schulzeit und verbreitetem Analphabetismus zu einem modernen 12jährigen Schulsystem reformiert. Da wurde viel geschafft. Wenn man im Land unterwegs ist stellt man fest, dass alles gut organisiert ist. Wer nicht an der verbauten Algarve unterwegs ist, sondern im Rest des Landes, der findet seine Schönheiten.

Dass Portugal seit dem Ende der Salazar-Ära viel geschafft hat, drückt sich ja gerade darin aus, dass die gut ausgebildeten ihr Glück zum Teil in Angola suchen. Das würde ich aber nicht überbewerten.

Man sollte nicht immer alles an der Wirtschaftskraft messen. Portugal hat nicht die Wirtschaftskraft von Spanien, aber auch nicht das Ausmaß der Probleme Spaniens. Und das nicht nur, weil das Land kleiner ist, sondern weil es dort auch keine Immobilienblase gab (die gibt es höchstens im Bereich des Bau von Golfressorts, aber nicht bei Privatleuten). Und: Portugal hat Hilfen angenommen, als Spanien noch zu stolz dafür war.

Die berappeln sich schon wieder. Jetzt Angola als leuchtendes Vorbild hinzustellen halte ich auch aufgrund der Schilderung der Gesamtsituation im Hintergrund doch für sehr fraglich.
07.02.2013 00:05 Uhr
Zitat:
Hoffentlich orientiert sich Portugal nicht an einem derartigen "Vorbild"


Das glaub ich kaum. Mit der EU und besonders mit uns Angie tut sich Portugal manchmal etwas schwer. Aber davon korrupt regiert zu werden und ein schlechtes Bildungs-und Gesundheitssystem zu haben sind sie geheilt
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