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Fragenübersicht Ist die Prägung einer Billionen Doller Münze die Lösung der US Schulden-Probleme?
Anfang-2021 - 40 / 42 Meinungen+20Ende
20
05.01.2013 10:54 Uhr
Seit ich das gelesen habe muss ich an die Simpsons Folge mit der Trillionen Dollar Note denken die Burns klaut :)
05.01.2013 11:00 Uhr
Wenn das alles so einfach ist, und ich glaube Euch das, bin selbst nicht unbedingt der Experte auf diesem Gebiet, dann müsste man den Spaniern mal einen Tipp geben.

Und weil ich kein Experte bin, halte ich mir mal lieber hier raus. :-)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.01.2013 12:01 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.01.2013 11:29 Uhr
Nein, es ist nicht die "Lösung". Es soll nur einen "Lockout" der Behörden verhindern - es ist maximal ein Puffer, der mehr Zeit schenkt, aber keine Lösung ist. Es sieht schwer nach den Weimarer Verhältnissen aus, wo es ja bekanntermaßen auch absurde Geldwerte gab. Dazu bleibt, dass man damit das eigentliche Problem nicht einmal angeht, sondern nur die Konsequenz daraus verändert. Somit könnten sich die USA mit Simbabwe und ähnliche Konsorten in eine Reihe stellen, die ähnlich vorgingen. Und das letztlich nur um eine weitere Konfrontation der Parteien zu verhindern? Da ist mir eine demokratische Debatte um den Haushalt lieber.

Nein, dass ist nicht die Lösung des Problems. Und es ist eine perfide Auslegung des Gesetzes, was ja eigentlich für Sondermünzen etc gedacht war.

Man sollte endlich das Problem angehen: Die unglaubliche Disziplinlosigkeit beim Haushalten!
05.01.2013 11:42 Uhr
Zitat:
Meine Glaskugel ist da leider nicht so aussagekräftig wie deine.


Tja - am falschen Ende gespart?

05.01.2013 11:43 Uhr
Zitat:
Seit wann hat Geld etwas mit der Wirtschaftskraft zu tun?


Seit der Naturalientauschhandel im Großen abgeschafft wurde - die nächste Finanzblase platzt bestimmt.
05.01.2013 11:47 Uhr
@maledetto

Zitat:
Wenn das alles so einfach ist, und ich glaube Euch das, bin selbst nicht unbedingt der Experte auf diesem Gebiet, dann müsste man den Spaniern mal einen Tipp geben.

Das ist ja der Witz. Auf den Quatsch hätten schon ganz Andere viel früher kommen können. Es hat nur einen entscheidenden Nachteil. Geld beruht auf Vertrauen. Nämlich dem Vertrauen, dass es etwas wert ist. Wenn nun alle Staaten anfangen solche Münzen oder Scheine zu produzieren, weiß bald jeder, dass Geld eigentlich rein gar nichts wert ist. Die Menschen würden früher oder später aufhören Güter und Dienstleistungen in Geld zu handeln.

Sollte das mal passieren, sind die Folgen selbst für die besten Wahrsager kaum vorhersehbar. Dann ist echt alles drin. Die Spannbreite reicht von der Überwindung des Kapitalismus durch sein Scheitern, so wie es Marx beschreibt, bis hin zum Durchbruch eines Anarchokapitalismus, in dem eine ganz kleine Kaste von Besitzenden alle anderen knechtet und es zu einer breiten Verelendung.

Insofern nutzt diese Billion-Dollar-Münze Obama zwar im Moment. Wenn dies aber alle nachmachen, könnte der Effekt verheerender als ein Atomkrieg sein. Zugegeben, das ist jetzt sehr schwarz gemalt. Möglich ist es jedoch.
05.01.2013 11:48 Uhr
@Kill the Nanny

Zitat:
Man sollte endlich das Problem angehen: Die unglaubliche Disziplinlosigkeit beim Haushalten!

Das trifft auch in Deutschland zu. Nur wo willst du sparen und wo die Einnahmen erhöhen? Fragst du den deutschen Michel zahlt er sowieso schon zu viele Steuern und kriegt dafür viel zu wenig vom Staat.
05.01.2013 11:52 Uhr
@PozBlitz

Zitat:
Seit der Naturalientauschhandel im Großen abgeschafft wurde - die nächste Finanzblase platzt bestimmt.
Geld hat nichts mit Wirtschaftskraft zu tun. Geld ist lediglich ein Tauschmittel. Auch wenn du als Staat eine geringe Wirtschaftskraft hast, kannst du so viel Geld herstellen wie du willst. Genauso verbessert es nicht deine Wirtschaftskraft, wenn das Geld knapp ist. Insofern ist deine Aussage "Was genau soll der Unterschied sein zwischen dem Drucken von Papiergeld und dem Prägen einer Gigamünze, wenn die Wirtschaftskraft das nicht hergibt?" Ausdruck eines nichtverstandenen Systems.
05.01.2013 11:59 Uhr
@ Trollo, der Wikinger

Geld ist lediglich ein Tauschmittel.

Das ist Unsinn, der von neoliberaler Seite gerne vorgebracht wird, um die Diskussionen über Alternativen abzuwürgen, wie sie etwa Michael_Hudson in diesem Beitrag für die FAZ diskutiert:

Zitat:
Regierungen brauchen Geld nicht von Geschäftsbanken oder anderen Kreditgebern zu leihen. Seit der Gründung der Bank von England im Jahr 1694 wurden Notenbanken gegründet, denen es obliegt, Geld zur Finanzierung von Staatsausgaben zu drucken. Banken vergeben Kredite gegen Zinsen. Heutzutage bekommen Banken billiges Geld von der Zentralbank (bei 0,25 Prozent Zinsen in den Vereinigten Staaten), das sie gegen höhere Zinsen weitergeben. Banken sehen es also gern, wenn ihnen von der Zentralbank Geld zur Verfügung gestellt wird. Wenn es aber darum geht, dass Regierungen zur Finanzierung ihres Haushaltsdefizits Geld schaffen, dann möchten Banken diesen Markt und die Gewinne am liebsten für sich allein haben.

Die europäischen Geschäftsbanken bestehen darauf, dass die EZB staatliche Haushaltsdefizite nicht finanzieren soll. Private Kreditschöpfung ist aber nicht zwangsläufig weniger inflationär als eine Monetarisierung von Staatsschulden. Die meisten Bankdarlehen werden auf Immobilien, Aktien und Anleihen vergeben - und führen zu einer Erhöhung der Preise für Immobilien und finanzielle Sicherheiten (wie etwa bei Darlehen für fremdfinanzierte Übernahmen). Vor allem der Staat steckt Kredite in die „reale“ Wirtschaft, also für Beschäftigte oder Waren oder Dienstleistungen. Wenn Regierungen keine Zinsen zahlen (weil die Zentralbank Geld druckt), erscheint das nicht im Haushalt. (So verfuhr Abraham Lincoln, der den amerikanischen Bürgerkrieg per Druckerpresse finanzierte.)

Banken wollen ihr Privileg der Kreditvergabe nutzen, um an der Finanzierung staatlicher Defizite Geld zu verdienen. Sie haben also ein eigenes Interesse daran, die Option einer Monetarisierung des Haushaltsdefizits zu begrenzen. Zu diesem Zweck fahren Banken massive Attacken gegen Staatsausgaben und gegen den Staat überhaupt – der als Einziger die Macht hat, sie in die Schranken zu weisen oder alternative Finanzoptionen anzubieten, wie etwa die Postbanken in Japan, Russland und anderswo. Aus dieser Rivalität zwischen Geschäftsbanken und Staat rührt die unzutreffende Behauptung, die staatliche Kreditvergabe trage viel mehr zur Inflation bei als die der Geschäftsbanken.


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/die-herrschaft-der-finanzoligarchie-der-krieg-der-banken-gegen-das-volk-11549829.html
05.01.2013 12:15 Uhr
Och sol1, mit dem Hudson bist du mir jetzt schon ein paar Mal gekommen. Hast du auch noch andere in petto? Ich habe in meinem Leben (leider) hunderte von Metern an Literatur lesen müssen. Die Versteifung auf einen einzigen "Gelehrten", der als einziger Recht hat, ist nicht zielführend. Ich verstehe warum man das bei Marx macht, aber ich muss es nicht richtig finden. Zumal Marx bekanntermaßen eklatante Logikfehler gemacht hat, die seine Anhänger nur deswegen ignorieren können, weil man die Dialektik als Ausrede erfunden hat um sich alles passend machen zu können, was sonst nicht passt.

Aber man muss den guten Hudson doch jetzt nun wirklich nicht zu einem Marx machen. Das hätte der Mann nicht verdient. Geld ist und bleibt ein Tauschmittel. Das ist alles. Die Analyse des ersten Absatzen im Zitat ist ja richtig. Natürlich wollen die Banken das Geld für sich. Die Staaten haben aber einen Vorteil, der diesen Effekt aufhebt. Sie können jederzeit mit einem einzigen Entscheid alles und jeden enteignen. Auch Banken. Damit würden automatisch alle Forderungen einer Zentralbank gegenüber einer Geschäftsbank hinfällig. Die Zentralbank ist Teil des Staates und kann nicht bei sich selbst kassieren. Höchstens über Verschiebereien in der Buchführung. Das hat aber eben keinen Einfluss auf die tatsächliche Lebenswirklichkeit.

Genauso wie Forderungen der Banken gegenüber dem Staat hinfällig werden. Denn der Staat hat so seine Schulden getilgt, da Gläubiger und Schuldner nun ein und das selbe sind.
05.01.2013 12:28 Uhr
Zitat:
Die Menschen würden früher oder später aufhören Güter und Dienstleistungen in Geld zu handeln.


Nicht das Schlimmste, das ich mir vorstellen könnte. :-)
05.01.2013 12:32 Uhr
@ Trollo, der Wikinger

Hast du auch noch andere in petto?

Hudson stellt stellvertretend für verschiedenen Vertreter des Postkeynesianismus.

Und wie andere Postkeynesianer gehörte er zu den wenigen Ökonomen, die die jetzige Krise exakt vorhergesagt haben - was keinem einzigen Mainstream-Ökonomen gelungen ist.

Geld ist und bleibt ein Tauschmittel. Das ist alles.

Ich verweise auf Schulden:_Die_ersten_5000_Jahrezur Widerlegung der Tauschmitteltheorie des Geldes.

Die Staaten haben aber einen Vorteil, der diesen Effekt aufhebt. Sie können jederzeit mit einem einzigen Entscheid alles und jeden enteignen.

Wann haben sie das zum letzten mal getan?

Die marktradikale Propaganda hat sich ja mittlerweile so durchgesetzt, daß selbst eine maßvolle Besteuerung als "Enteignung" diffamiert wird.
05.01.2013 13:01 Uhr
@sol1

Mir ist der Postkeneysianismus bekannt. Danke für den Hinweis.

Es bleibt jedoch dabei, dass gerade die Wirtschaftswissenschaft ein Hort der Theorien ist, die alle für sich einen Pol darstellen. Die Wahrheit ist doch, dass es in jeder Theorie Punkte gibt, die richtig sind und Punkte, die falsch sind. Auch in der Wirtschaft gibt es Fakten, die zwar ganz gerne von einigen in Abrede gestellt werden, weil sonst der angehangenen Theorie die Grundlage entzogen wird, aber dennoch eine Tatsache sind. Ein Fakt ist, dass Geld lediglich ein Tauschmittel ist. Überall da, wo Geld dieses Dasein verloren hat, tauschen die Menschen auf andere Art und Weisen, z.B. mit Zigaretten nach dem Weltkrieg.

Hudson hat diese Krise genauso vorhergesagt, wie viele andere auch. Nostradamus, z.B. Von "exakt vorhergesagt" kann keine Rede sein. Er hat ziemlich zielgenau einige Symptome beschrieben, aber das haben andere auch. Dafür hat er sich in einigen Punkten vertan. So wie andere eben auch.

Danke übrigens auch für deinen neuerlichen Hinweis auf die 5000 Jahre. Das hattest du schon einmal. Ziemlich zum Anfang, als ich hier bei dol2day angefangen habe mitzuspielen. Aber wo bitte wird widerlegt, dass Geld ein Vehikel zum Tausch ist? Ich sehe nur den durchaus korrekten Hinweis, dass die Geldmenge nur durch Kreditvergabe steigt. Geld entsteht durch Schulden. Das war immer so und ist systembedingt. Es ändert aber nichts an der Eigenschaft des Geldes.

Wann das letzte Mal eine Bank enteignet wurde? Kommt vor. Seltener in Industrienationen. Da siehst du aber, dass die Probleme nicht so groß sind, wie wir sie aktuell diskutieren. Hätten wir ein wirkliches Problem, würden die Staaten entsprechend reagieren und die Banken schlichtweg auflösen, bzw. enteignen.

Was jetzt der Hinweis aber soll, dass es einige Pappnasen gibt, die Besteuerung mit Enteignung gleichsetzen, musst du mir aber nun doch erklären. Habe ich denn behauptet, dass Steuern eine Enteignung darstellen?
05.01.2013 13:06 Uhr
@maledetto

Zitat:
Nicht das Schlimmste, das ich mir vorstellen könnte. :-)

Nimm das jetzt bitte nicht persönlich, aber das zeigt mir nur, dass du die Dimension nicht erkennst. Wir leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft. Die kann nur funktionieren, weil bestimmte Arbeiten vergütet werden können, obwohl sie keinerlei direkte tauschbare Wertschöpfung darstellen.
05.01.2013 14:35 Uhr
Zitat:
Nicht das Schlimmste, das ich mir vorstellen könnte. :-)


Dann hoffen wir mal, dass du nicht irgendwann mal einen Tomographen oder ähnliches brauchst. Naturalienhandel ohne "echte" Wirtschaft, die derlei Privatvergnügen möglich macht, bedeutet zwingend eine Zeitreise in vorindustrielle Kultur.
05.01.2013 16:27 Uhr
das wird ja immer doller. Hihi.
05.01.2013 18:36 Uhr
Ich fordere die Rückgabe unseres Goldes nach Deutschland!
05.01.2013 19:18 Uhr
Zitat:
Ich fordere die Rückgabe unseres Goldes nach Deutschland!


Hoffentlich kommt es deswegen nicht zu internationalen Verwicklungen.
05.01.2013 19:32 Uhr
@ Trollo, der Wikinger

Auch in der Wirtschaft gibt es Fakten, die zwar ganz gerne von einigen in Abrede gestellt werden, weil sonst der angehangenen Theorie die Grundlage entzogen wird, aber dennoch eine Tatsache sind. Ein Fakt ist, dass Geld lediglich ein Tauschmittel ist. Überall da, wo Geld dieses Dasein verloren hat, tauschen die Menschen auf andere Art und Weisen, z.B. mit Zigaretten nach dem Weltkrieg.

Das beweist herzlich wenig.

Tauschhandel dieser Art ist tertiär, denn die tatsächliche Entwicklung ist Schulden => Geld => Tausch, während die etablierte Ideologie darauf beharrt, daß sie in der Richtung Tausch => Geld => Schulden verläuft.

Oben hast du geschrieben:

Zitat:
Die Versteifung auf einen einzigen "Gelehrten", der als einziger Recht hat, ist nicht zielführend. Ich verstehe warum man das bei Marx macht, aber ich muss es nicht richtig finden. Zumal Marx bekanntermaßen eklatante Logikfehler gemacht hat, die seine Anhänger nur deswegen ignorieren können, weil man die Dialektik als Ausrede erfunden hat um sich alles passend machen zu können, was sonst nicht passt.


Anstatt dir selbst auf die Schulter zu klopfen, weil du es so viel besser weißt als die Marxisten, solltest du dich besser fragen, ob dir nicht ein ähnlicher Irrtum unterläuft.

Der zentraler Fehler von Marx war seine Arbeitswerttheorie - und tatsächlich ist die Vorstellung, Arbeit sei die alleinige Quelle der Wertschöpfung, auf den ersten Blick ebenso einleuchtend wie diejenige, Geld sei lediglich ein Tauschmittel. Diese Ideen sind zwar nicht völlig falsch (Arbeit ist eine der Quellen der Wertschöpfung, Geld kann Tauschtransaktionen ermöglichen), aber sie taugen nicht als theoretische Grundlage.

Hudson hat diese Krise genauso vorhergesagt, wie viele andere auch. Nostradamus, z.B. Von "exakt vorhergesagt" kann keine Rede sein.

Stumpfsinnige Polemik - wo hat denn Nostradamus eine auf das Platzen der US-Immobilienblase folgende realwirtschaftliche Krise für das Ende des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrtausends vorhergesagt?

Welcher Mainstream-Ökonom sagte 2006 so etwas wie Hudson voraus?

Zitat:
...homeowners are not the only ones who will pay. The overall economy
likely will shrink as well. That $200 billion that flowed into the “real”
economy in 2004 is already spent, with no future capital gains in the works
to fuel more such easy money. Rising debt-service payments will further divert income from new consumer spending. Taken together, these factors will further shrink the “real” economy, drive down those already declining real wages, and push our debtridden economy into Japan-style stagnation or worse.


http://michael-hudson.com/wp-content/uploads/2010/03/RoadToSerfdom.pdf
05.01.2013 19:35 Uhr
@ PozBlitz

Zitat:
Hoffentlich kommt es deswegen nicht zu internationalen Verwicklungen.


Ich stelle mir gerade vor, wie sich Herbie im Stile von Goldfinger Zutritt zu Fort Knox verschafft.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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