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Welchen Sinn hat Nationalismus heute noch? (Bitte auich den Hintergrund lesen.) |
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10.10.2012 18:07 Uhr |
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Religionsersatz für Gottlose. |
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10.10.2012 18:32 Uhr |
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Gerade wenn es um Wirtschaft geht, sind wir spätestens seit Gründung des Norddeutschen Bundes vorne dabei. Und das soll auch so bleiben, es geht nicht um Chauvinismus sondern um die Bewahrung bzw. Gestaltung von Gesellschaftsnormen, unter denen es sich lohnt zu leben, zu arbeiten, Familien zu gruenden. Und da geht seit 1989 was verdammt schief. |
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10.10.2012 18:34 Uhr |
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Der Nationalismus alter Prägung, also ein Zurück zu sich abschottenden Nationalstaaten in aggressivem Konkurrenzkampf um einen Platz an der Sonne oder um "Lebensraum", ist angesichts einer global vernetzten Welt und Ökonomie, moderner Transport- und Kommunikationsmittel und diverser Problemfelder, die nur noch in größerem Kontext gelöst werden können, vermutlich wirklich kein zukunftsfähiges Modell, auch wenn es Extremformen der Nationalromantik geben mag, die das anders sehen. Ich finde es auch immer wieder lustig, wenn diese m.E. unvermeidbare Entwicklung der Globalisierung dann konkret bestimmten Nationen - v.a. den USA und Israel - in die Schuhe geschoben wird, zumeist verbunden mit dem Vorwurf der kulturellen Zersetzung.
Ein modernes Konzept der Nation, die gewachsene Kulturräume erhalten will (ohne Neues dabei kategorisch auszusperren) und daher nur eine allmähliche Fortentwicklung vorsieht, finde ich dagegen überhaupt nicht überholt, eine völlig grenzenlose Welt als reiner Vergnügungs- und Konsumtempel würde m.E. keinerlei geistige Heimat mehr bieten. |
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10.10.2012 18:50 Uhr |
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Es wird bei der Kritik an der Nation gerne vergessen,das sich diese Organisationsform des Menschen geschichtlich entwickelt hat und die Abgrenzung untereinander nicht nur geographische,sondern vor allem kulturelle und geschichtliche Ursachen hat.
Den Lebensstandard den die meisten von uns derzeit haben,fußt auf eben jener Abgrenzung und den daraus resultierenden Vor- und Nachteilen.
Die Voraussetzungen die wir derzeit vorfinden,sind nicht durch unser Schaffen begründet worden,sondern in der der Menschen die vor uns waren.
Die gemeinsame Sprache,Herkunft,Kultur und die daraus resultierenden Werte schaffen ein kollektives Bewußtsein, in der sich eine politische Ordnung und die damit verbundenen Strukturen erst installieren lassen.
Um die Nation als Identifizierungsmerkmal und als Basis für die Bildung einer Sozialgemeinschaft abzulösen braucht es erstmal eine realisierbare Alternative.
Auch wenn ich davon ausgehe,das sich der Mensch in seiner Zukunft nicht ausschließlich über dieses Merkmal organisiert,kann ich derzeit eine andere Option nicht erkennen.
Im Gegenteil,im Zuge der Globalisierung ist zu sehen,das die Belange des Einzelnen immer uninteressanter werden.
Die Möglichkeiten einer Einflußnahme auf politische Prozesse und deren Verständlichkeit an sich werden immer geringer.
Ob die Prozesse der nicht mehr nur auf nationalen Raum beschränkten und reglemtierten Wirtschaft,so begrüßenswert sind,dürfte auch bezweifelt werden.
Auch wenn die Kommunikation und der Austausch weltweit rasant voranschreitet,sehe ich noch lange nicht die Möglichkeit einer Staatenlosen Struktur die die Weltbevölkerung vereint.
Menschen brauchen Gemeinsamkeiten aufgrund derer sie sich miteinander solidarisieren können,Geschichte,Herkunft und Sprache hat sich für ein festes Gefüge bisher als recht brauchbar erwiesen.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 10.10.2012 21:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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10.10.2012 19:35 Uhr |
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@ SBF_
Ich hab ja auch nicht gesagt, dass ich den Nationalstaat für überholt halte, im Gegenteil. Als Kriterium für "Solidarisierung" halte ich kulturell-historische Gemeinsamkeiten noch für halbwegs naheliegend, reine Blut- und Bodenromantiken alleine dagegen nicht. Und natürlich können auch sonstige Gemeinsamkeiten Basis für Gruppenzugehörigkeiten und entsprechende Solidarität sein. |
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10.10.2012 19:44 Uhr |
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@ winkelmaß
Bei der Ablehnung war mein Finger etwas zu schnell,denk dir den gelben Balken weg.
Die Zugehörigkeit zu einer Nation von einer etwaigen Abstammung abhängig zu machen,ist wahrhaft nicht mehr zeitgemäß. |
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10.10.2012 19:58 Uhr |
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den sinn, den die nationalisten_innen ihm gegeben. eigentlich müsste es doch jedem aufgefallen sein, dass der nationalismus gedeiht wie eh und je. ich könnte dir auf anhieb 5 nationalstaaten in europa nennen, deren entstehen in den nächsten jahren oder dekaden nicht unwahrscheinlich wäre.
ändert selbstverständlich nichts daran, dass der nationalismus auf den müllhaufen der geschichte gehört. |
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11.10.2012 08:39 Uhr |
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Zitat:Heute agiert die Wirtschaft international
Also über Grenzen hinweg. Das setzt sie gerade voraus. Dass die Wirtschaft zwischen Nationen geschieht und nicht unabhängig von ihnen, sieht man an dem Gezerre um die Wirtschaftshilfen für Krisenländer.
Zitat:moderne Kommunikationsmittel sorgen dafür, dass es - außer in Staaten, die diese einschränken - keine Grenzen mehr gibt, die die Verständigung der Menschen unterschiedlichster Staaten und Kulturen verhindern könnten.
Ohne gute Übersetzung wirst du mit einem Österreicher nicht kommunizieren können - als Pakistani.
Zitat:Welchen Sinn sollen also (Selbst)Beschränkungen auf das Nationale noch haben?
Welchen hatten sie früher? Offenbar haben die Leute in einer Nation und ihre Politiker Interesse an einem besonderen Zusammenhalt, den sie mit dem Rest der Welt so nicht wollen. Was man davon halten soll, halte ich hier mal offen. Hartz IV oder Besseres für Leute in Deutschland, aber nicht für irgendwelche Afghanen zuhause, das leuchtet denen ein, die eine Nation sein und haben wollen. Ein innereuropäisches Wirtschaftsproblem wird fein aufgedröselt in die Schulden "der Griechen" und "unsere" Ansprüche gegen sie. Die Nation ist sehr lebendig. Leider. |
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11.10.2012 08:59 Uhr |
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@ Ralf
Das ist mir zu abstrakt und zu oberflächlich betrachtet.
Wie soll das in der Praxis aussehen,wie soll die Überwindung im Ergebniss der unterschiedlichen Volkswirtschaften und deren Leistungsfähigkeiten funktionieren?
Wenn die Schulden national gemacht worden,warum sollten sie bei der Tilgung plötzlich international betrachtet werden?
Ich verstehe diesen Sinn in dem Versuch Abgrenzungen wegzuwischen nicht,da dadurch ja nicht die Verantwortlichkeiten verschwinden.
Was wäre der Anreiz für Reformen wenn das Unvermögen eine halbwegs wirtschaftliche Haushaltspolitik zu führen,zu keinerlei Konsequenz führt und das Versagen Einzelner immer auf den Schultern aller Anderen lastet?
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.10.2012 11:04 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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11.10.2012 09:07 Uhr |
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Die Nation hat abgedankt zugunsten der Ökonomie. Nationale Politik macht nur noch die Begleitmusik zur Ökonomie. Und Ökonomie verfehlt immer deutlicher ihre ursprüngliche, wortwörtliche Zieldefinition: Oikonomia als Kunst, wie man gut wirtschaftet zugunsten der Menschen im Haushalt der Nation. Nation kann Sinn bieten, Halt, Wurzel, Geborgenheit, überhaupt Gefühl, all das, was derzeit weder Politik und schon gar nicht Ökonomie bieten können und wollen.
Doch all denen, die immer so gerne auf den Kapitalismus schimpfen, sei ins Stammbuch geschrieben: Unter dem Kommando des sich konzentrierenden Kapitalswerden die Nationen eingeebnet. Sie sind Hemmschwellen des grenzenlosen, globalen Marktes. Die Vernichtung der Nationen geschieht unter ständigem Absingen von Hymnen auf den Globalismus und dem freudigen Abwracken der Nation als böse nationalistisch und rassistsisch und ausgrenzend den Anderen gegenüber. Doch in einer Welt ohne Grenznen und Nationen wird der ungezügelte Kapitalismus noch gnadenloser und übler herrschen und über uns hinwegfegen, als es der Mißbrauch von Nationalismus in der Vegangenheit je konnte. Wo keine Nationen und damit auch keine Grenzen mehr sind, werden auch keine Zufluchtsorte für Verfolgte und Erniedrigte mehr sein. Asyl wird dan zu einem inkriminierten Fremdwort. |
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11.10.2012 09:07 Uhr |
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Zitat:Wie soll das in der Praxis aussehen,wie soll die Überwindung im Ergebniss der unterschiedlichen Volkswirtschaften und deren Leistungsfähigkeiten funktionieren?
In der Frage steckt die Antwort. Wieso unterschiedliche Volkswirtschaften? Eine Nation ohne Nationalismus, getrennte Volkswirtschaften ohne Leute, die sie formen, gibt es nicht.
Zitat:
Wenn die Schulden national gemacht worden,warum sollten sie bei der Tilgung plötzlich international betrachtet werden?
Reden wir jetzt über die Alternative zum Nationalismus oder nicht?
Zitat:
Ich verstehe diesen Sinn in dem Versuch Abgrenzungen wegzuwischen nicht,da dadurch ja nicht die Verantwortlichkeiten verschwinden.
Wer ist denn verantwortlich für Merkels Schulden? Du oder ich oder Dimitri drüben in Russland?
Zitat:Was wäre der Anreiz für Reformen wenn das Unvermögen eine halbwegs wirtschaftliche Haushaltspolitik zu führen,zu keinerlei Konsequenz führt und das Versagen Einzelner immer auf den Schultern aller Anderen lastet?
Weiß ich auch nicht. Wer macht denn eine nationale Haushaltspolitik, wenn nicht eine Nation? |
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11.10.2012 09:09 Uhr |
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Wir ordnen uns einer Gruppe von Menschen zu und haben eine positive Einstellung gegenüber dieser Gruppe. |
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