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Fragenübersicht Ist Wachstumskritik ein Phänomen des Wohlstands?
1 - 11 / 11 Meinungen
30.09.2012 08:26 Uhr
Wachstumskritik ist imho eher ein Phänmen mangelden Wohlstzands.

Würde das Wachstum allen zugute kommen, wäre die Kritik auch nicht so "fundamental" wie der Autor es nennt.
Nun kommt sicher das Argument vom "Jammern auf hohem Niveau".
Aber ist das wirklich richtig?

Der Kapitalismus war, solange der Ostblock existierte, immer ein ideologisch motiviertes Heilsverprechen auf ein besseres Leben. Kaum war der Ostblock implodiert, war es damit dann aber auch vorbei.
30.09.2012 08:47 Uhr
Sie wird meist in Wohlstandsregionen der Welt aus unterschiedlichen Gründen formuliert. Oftmals leider nur, um daraus billigen politischen Gewinn zu ziehen. Doch die Wachstumskritik ist erstens kein genuines Phänomen des Wohlstands und zweitens keine neue Erscheinung.
Unendliches Wachstum auf einer Erde von endlicher Größe? Unser auf Wachstum angelegtes Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell als Ganzes braucht Rohstoffe, die nicht unendlich verfügbar sind. Ein solches System muss eines Tages kollabieren.
"Der Tanz um das goldene Kalb", den wir schon aus der Bibel her kennen, wurde quasi neue aufgelegt. Doch der "Tanz um das Goldene Kalb" nahm bekanntlich kein gutes Ende.
Noch ein anderer Vergleich, eine andere biblische Unheilsgeschichte, drängt sich ob der "zu immer neuen Höhen" aus auf: Der Turmbau zu Babel. Dem unablässigen Streben zum (finanziellen) Olymp, der unstillbare Machbarkeitswahn, das Hoch, höher, am Höchsten wurde damals ab einem bestimmten Punkt ein Riegel vorgeschoben und es ist nur eine Frage der Zeit, wenn dies wieder geschieht. Es sei denn, wir Menschen lernen aus der Geschichte und der Bibel und aus unserern Erfahrungen und besinnen uns eines anderen Weges.
30.09.2012 08:53 Uhr
Nein. Wachstumskritik wird auch in Gesellschaften ohne materiellen Wohlstand geübt.
30.09.2012 10:31 Uhr
Wachstumskritik kommt nicht vom Wohlstand, aber was ist ihr Inhalt?

"Die Wirtschaft" wächst, gemeint ist der in Geld bezifferte Ausstoß verkäuflicher Waren.

Die erhöhte Verfügbarkeit von Sachen, die wir gebrauchen können, ist erstmal eine sehr gute Sache.

Wachstumskritiker kommen häufig damit an, dass man das alles doch gar nicht brauche. Das sehe ich ganz anders. Jede Arbeitserleichterung, jede Vereinfachung von Dingen, die man nur tut weil man muss, ist gut.

Klar kann man auch Landwirtschaft wie 1900 betreiben mit Erträgen von 1900 und für die Bevölkerung von 1900. Soll der Rest verhungern?

Klar kann man auch ohne behindertengerechte Wohnungen, ohne Fahrstühle, ohne verbesserte Bordelektronik im Auto, ohne Navigation irgendwie durchkommen - ein paar bleiben natürlich immer auf der Strecke.

Fortschritt in der Technik und Wachstum der verfügbaren Gütermenge sind an sich nicht schlecht. Schlecht ist was anderes, aber das würde den Rahmen hier sprengen.
30.09.2012 10:33 Uhr
Ja sicher. Nur wenn ich alles habe, was ich im Moment unbedingt haben möchte, kann ich mich auch hinstellen und gegen Wachstum reden. Sonst ist natürlich Wachstum ein wichtiges Ziel um mir das zu leisten, was ich eben unbedingt haben möchte.
30.09.2012 10:36 Uhr
Zitat:
Ja sicher. Nur wenn ich alles habe, was ich im Moment unbedingt haben möchte, kann ich mich auch hinstellen und gegen Wachstum reden.


Du unterschätzt die Ideologiefähigkeit der Leute.
30.09.2012 10:39 Uhr
Zitat:
Unser auf Wachstum angelegtes Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell als Ganzes braucht Rohstoffe, die nicht unendlich verfügbar sind. Ein solches System muss eines Tages kollabieren.


Das ist so nicht unbedingt richtig. Klar, viele Technologien verbrauchen Rohstoffe, aber Wachstum moderner, reicher Gesellschaften besteht im Moment z.B. darin, Rohstoffe gegenüber früherer Technik einzusparen. Da geht gerade wegen des Wachstums der Rohstoffverbrauch zurück.

Zitat:
"Der Tanz um das goldene Kalb", den wir schon aus der Bibel her kennen, wurde quasi neue aufgelegt.


Wobei das ja unabhängig von Wachstum oder nicht ist. Man kann auch wertelos und geldgeil sein, ohne Wachstum zu predigen (das Bild des feudalen Adels z.B.) und kann auf der anderen Seite gerade durch Wachstum bestimmten Werten zur Durchsetzung verhelfen (der aktuelle Trend einer ethischen Textilproduktion z.B.).
30.09.2012 12:45 Uhr
vielleicht ein faktor aber nicht der ausschließliche.
30.09.2012 13:03 Uhr
Vermutlich. Und? Der Artikel ist dennoch grottenschlecht.
30.09.2012 14:26 Uhr
Zitat:
Die seinerzeit aus Modellen abgeleiteten Prognosen haben sich so nicht bestätigt.


...schreibt Michael Hüther über Die_Grenzen_des_Wachstums - und lügt:

Zitat:
Im Juni 2008 veröffentlichte Graham Turner von der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) eine Studie, in der er die historischen Daten für die Jahre von 1970 bis 2000 mit den Szenarien der ursprünglichen Studie von 1972 verglich. Er fand eine große Übereinstimmung mit den Vorhersagen des Standardszenarios, das in einem globalen Kollaps in der Mitte des 21. Jahrhunderts resultiert.
30.09.2012 17:57 Uhr
Wachstumskritik ist notwendig, wo die Grenzen des Wachstums immer deutlicher werden. Wir sind längst auf dem Zenit.
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