Reim-und-Klangs Tagebuch
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03.07.2006 00:20 Uhr
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Wenn Du Angst beladen aufgewacht,
in einer Bombennacht;
man Dein Heim für die Soldaten räumt,
in 'ne Uniform Dich packt,
droht Dich zu stell'n an die Wand;
Dir sagt es gäbe keine Wahl,
das Land versänk' in Pein:
Die Familien tränken Qual.

Du stehst nicht alleine,
man schickt viele in den Tod;
drum lass' Dich nicht veralbern
und beende Deine Not.

Schick' den Bush -
schick den Bush -
schick den Bush doch selbst in' Krieg!

Wenn Du dann danach fragst,
weshalb Dein Staat nich' für Dich schafft;
bloß immer stramm die Ketten zieht:
Dich plündert mit aller Kraft.

Waffen entwickelt und verkauft -
Naheliegender Verdacht:
Truppen in aller Welt marschier'n
bloß zu erhalten ihre Macht.

Schick' den Bush -
schick den Bush -
schick den Bush doch selbst in' Krieg!

Wenn Du von ihnen forderst,
sie sollen statt zu raffen
und den Wohlstand zu verzocken,
doch endlich Frieden schaffen;
merkst Du, dass das nich' int'ressiert -
Krieg verkauft sich eben gut.
Verzage nicht und ball' die Faust:
Nimm Deinen ganzen Mut!

Schick' den Bush -
schick den Bush -
schick den Bush doch selbst in' Krieg!

Wenn sie Euch Bomben auf die Dächer streu'n
zu bewahr'n die Zivilation,
fragt sich wie zivil die ist:
Es scheint wie blanker Hohn.
Und kommst Du dann in ihr Land -
zu seh'n wie Frieden ist:
Steh'n dort wieder Gewalttäter,
denen Du nicht willkommen bist.

Schick' den Bush -
schick den Bush -
schick den Bush doch selbst in' Krieg!

Schick' den Bush -
schick den Bush -
schick den Schorsch Bush doch selbst in' Krieg!

(Protestlied für die Friedensbewegung anlässlich des Bushbesuches in Mainz)
 
29.06.2006 03:49 Uhr
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Ich bin nicht frei und kann nur wählen,
welche Diebe mich bestehlen, welche Mörder mir befehlen.
Ich bin tausendmal verblutet und sie ham mich vergessen.
Ich bin tausendmal verhungert und sie war'n vollgefressen.

Im Süden, im Osten, im Westen, im Norden,
es sind überall dieselben, die uns ermorden.
In jeder Stadt und in jedem Land,
schreibt die Parole an jede Wand.
Schreibt die Parole an jede Wand.
Keine Macht für Niemand!
Keine Macht für Niemand!

Reißen wir die Mauern ein, die uns trennen.
Kommt zusammen, Leute. Lernt euch kennen.
Du bist nicht besser als der neben dir.
Keiner hat das Recht, Menschen zu regier'n.

Im Süden, im Osten, im Norden, im Westen,
es sind überall die dieselben, die uns erpressen.
In jeder Stadt und in jedem Land
heißt die Parole von unserem Kampf,
heißt die Parole von unserem Kampf.
Keine Macht für Niemand!
Keine Macht für Niemand!

Komm rüber Bruder, reih dich ein,
komm rüber Schwester, du bist nicht allein.
Komm rüber Mutter, wir sind auf deiner Seite,
komm rüber Alter, wir woll'n das Gleiche.

In Augsburg, in München, Frankfurt, Saarbrücken,
es sind überall dieselben, die uns unterdrücken.
In jeder Stadt und in jedem Land,
mach ne Faust aus deiner Hand.
Mach ne Faust aus deiner Hand.
Keine Macht für Niemand!
Keine Macht für Niemand!

(Ton Steine Scherben 1972)
 
28.06.2006 11:43 Uhr
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Wenn sie Menschen verbrennen,
mit gestrecktem Arm rumrennen;
wenn sie Dich und mich verachten,
Menschenrechte verlachen;
wenn sie prügeln statt denken,
jede Moral sich schenken;
wenn sie Menschen erschlagen,
kann ich dazu bloß sagen:

Nieder, nieder, nieder -
nieder mit dem Fascho-Pack!

(rEvolution 2006)
 
04.06.2002 15:03 Uhr
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Absurdistan
___________


Land der Dichter und Denker,
Der Wirker und der Lenker,

Der Richter und der Henker,

Mächtiger Parteien und treuer Wähler,

Der hohen Berge, der grünen Täler,

Der blauen Meere und manchem See,

Warmer Sonne und weißem Schnee,

Der Betonkolonien, der Autobahnen-

Hier läuft alles in geordneten Bahnen.

Der reißenden Flüsse und der Wälder,

Der hohen Kultur und der vielen Gelder,

Der reinen Bäche und bunten Wiesen,

Der reichen Banken und der Devisen,

Der Firmen, manch großem Konzern-

Durch Dreck und auch viel Lärm,

Von Führer- und Obrigkeitsstaat,

Der Künste wie des Bösen Saat:

Ordnung um wirklich jeden Preis-

Es bewegt sich ewig bloß im Kreis!

Noch immer bleibt man lieber stumm

Und niemals fragt jemand warum.

Man ewig auf den Rückschritt schwört

Und Intoleranz zum guten Ton gehört.

Man sich tunlichst läßt von oben lenken,

Aus Angst davor mal quer zu denken.

Einzig des Beutels Schwere

Kann ersetzen jegliche Ehre.

Panik, daß man den Herrschern sündigt,

Sich lieber, klaglos, selbst entmündigt

Würdenträger, neben den Luxusgaben,

Schon göttliche Befugnis haben.

Gestern bleibt immer an der Macht,

Das Volk wird ewig bloß verlacht.

Menschenrecht und Demokratie,

Besiegen die Bürokratie wohl nie.

Aber was macht das schon?

Schließlich ist´s so Tradition!

Und zu jeglichem Gebaren

Bedarf es unzähligen von Formularen.

Wehe dem der beispielsweis? geboren

Ohne daß dies Urkunden beschworen.

Denn fällt hier etwas aus dem Rahmen,

Kennt der Beamte kein Erbarmen.

Wo kämen wir hin wenn alle streben

Danach, etwa daß sie wollen leben

Bei Kälte, Hunger, Gewalt und Dreck,

Sieht man möglichst ganz schnell weg:

Solches Elend, hat man von klein gehört,

Nicht in unser schönes Land gehört.

Als Rechtfertigung gilt hier allein-

?Es könnte ja noch schlimmer sein!?

Für alle Geister wäre genügend Raum-

Doch denkt man hell- bis dunkelbraun.

Und ewig grunzt der Herr Philister,

Nebst Nichten, Neffen, der Geschwister.

Reiches und doch armes Land;

Ohne jeden Sinn und Verstand!

Scheinbar ist man nicht ganz dicht,

Denken soll, darf und will man nicht!
 
22.04.2002 10:38 Uhr
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Durch die Blume

Am ehesten scheint mir diese Welt
mit einem Komposthaufen vergleichbar:
Es liegen dort starke Äste und zähe Zweige;
zarte Gräser und bunte Blumen -
Pflanzen und deren Reste.
Doch das einzig wachsende, gedeihende
ist das Unkraut!
Dort liegen nun herum, die
Nelken, Gräser und Farne...-
bemühen sich nach Rosen zu duften,
und hassen sich in ihrem tiefsten
Innersten selbst.
Weil sie nicht tatsächlich
Rosen sein können.
Welches verquere Wesen
eigentlich, hat jene Pflanze
zu etwas höherstehendem,
wertvollerem bestimmt?
Die Rose selbst
kann ihr Dasein nicht genießen.
Denn ebenso wenig
wie sie,
in ihrer Oberflächlichkeit,
Nöte anderer Pflanzen erkennt,
nimmt sie eigene Privilegien wahr!
Letzten Endes jedoch
sind solche Überlegungen
ohnehin nicht von Bedeutung:
Denn alle Pflanzen,
ohne daß der Status eine Differenz
schaffen würde,
vergehen - werden Kompost.
Um das Unkraut zu düngen!
 
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