Thema: "Der Bruch mit dem Leninismus als System"Neuer Beitrag
Von: Parenthesis Das Volk 21.08.2016 17:10 Uhr
Wie dem auch sei, der Vortrag interessiert mich immer noch.
Von: Parenthesis Das Volk 22.07.2016 00:40 Uhr
Nein, die Frage war eine eigenständige Frage. Wird nach deiner Revolution gewaltfreie Opposition möglich sein, die die Systemfrage stellt.
Von: Compadre Das Volk 21.07.2016 06:56 Uhr
Gewaltfreie Opposition durch bewaffnete Konterrevolution? So weit reicht meine Phantasie nicht...
Von: Parenthesis Das Volk 21.07.2016 02:25 Uhr
"Das siegreiche Proletariat wird die besseren Elemente erfolgreich resozialisieren."

"Elemente" als Bezeichnung für Menschen zu benutzen, ist die typische Amtssprache verschiedener Diktaturen. "Arbeitsscheue Elemente", "asoziale Elemente", "lebensunwerte Elemente" usw.

Was wird denn mit den weniger "besseren Elementen" passieren? Und welche Mittel kommen bei der "Resozialisierung" zum Einsatz?

Der Puyi hat ja ziemlich Glück gehabt, was von vielen Menschen, die in die Mühlen des Maoismus gerieten, ob z.B. beim "Großen Sprung nach vorn" oder in der "Kulturrevolution" nicht behauptet werden kann.

"Wer jedoch zur bewaffneten Konterrevolution schreitet, wird die Folgen zu tragen haben."

Die da wären? Würde es irgendwelche Grenzen in der Bekämpfung und Bestrafung von Gegnern geben, rechtsstaatliche Grenzen?
Und kann gewaltfrei Opposition ausgeübt werden?
Von: Parenthesis Das Volk 21.07.2016 02:23 Uhr
"Alleine den großen antifaschistischen Künstler Ernst Busch mit "Propagandaliedchen" abzufertigen zeugt von einem durch nichts gerechtfertigten Hochmut."

Ich werde mich nach deiner Revolution vermutlich "Kritik und Selbstkritik" stellen müssen. Bis dahin nehme ich mir heraus, eine Meinung zu einem Lied haben zu dürfen, das Personenkult betreibt und eben kein differenziertes Bild zeichnet. Sowas nenne ich Propaganda. Und in einer einigermaßen freien Gesellschaft ist das mein Recht. Für den Fall des Glückens deiner Revolution halte ich aber meine Reisepapiere bereit. Man weiß ja nie.

Im Übrigen warst du es, der als Antwort auf einen Text eines linken Intellektuellen mit der Abfertigung "Arbeiterverräter" eingestiegen ist.

"Ich glaube nicht, dass es an einem beliebigen Menschen "nichts zu kritisieren" gibt. Aber hier geht es ja nicht um einen Menschen sondern um den "Leninismus als System". "

Durch dein Verweis auf ein Lied mit dem Sujet Lenin ging es dir offensichtlich auch um den Menschen. Und am Leninismus gibt es nichts zu kritisieren?
Von: Compadre Das Volk 19.07.2016 00:08 Uhr
"By the way: Was passiert eigentlich mit Arbeiterverräter*innen nach deiner Revolution?"

Das siegreiche Proletariat wird die besseren Elemente erfolgreich resozialisieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Puyi#Leben_nach_1945

Wer jedoch zur bewaffneten Konterrevolution schreitet, wird die Folgen zu tragen haben.
Von: Compadre Das Volk 18.07.2016 23:56 Uhr
Alleine den großen antifaschistischen Künstler Ernst Busch mit "Propagandaliedchen" abzufertigen zeugt von einem durch nichts gerechtfertigten Hochmut.

Ich glaube nicht, dass es an einem beliebigen Menschen "nichts zu kritisieren" gibt. Aber hier geht es ja nicht um einen Menschen sondern um den "Leninismus als System".
Von: Parenthesis Das Volk 18.07.2016 22:29 Uhr
Ein Propaganda-Liedchen als Antwort auf einen längeren Text. Gibts denn an Lenin aus deiner Sicht gar nichts zu kritisieren?

By the way: Was passiert eigentlich mit Arbeiterverräter*innen nach deiner Revolution?
Von: Compadre Das Volk 18.07.2016 17:39 Uhr
Ernst Busch - Lenin

https://www.youtube.com/watch?v=fyO_-oDtvGU
Von: Compadre Das Volk 18.07.2016 17:36 Uhr
Ist doch seit den 90ern bekannt, dass Herr Brie ein Arbeiterverräter ist. :)
Von: Parenthesis Das Volk 17.07.2016 22:08 Uhr
Vor einiger Zeit mit Interesse gelesen, anderen und mir zur (wieder)-Lektüre empfohlen - vielleicht ja ein Text, über den hier im Forum etwas eingehender diskutiert und gestritten werden könnte.

"Der Bruch mit dem Leninismus als System
Sozialismus und Demokratie - eine historische Tragödie.
Vortrag von Michael Brie in Leipzig am 20.4.2013

Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde,

Man kann nicht über 150 Jahre oder auch länger Sozialdemokratie in Deutschland sprechen und über den Leninismus schweigen, da die Geschichte der SED und der DDR – auch – Teil dieser Geschichte ist. Der Aufstieg und Fall dessen, was oft Leninismus oder auch Stalinismus genannt wird, umfasste die Spanne von knapp achtzig Jahren. Die Geschichte dieser politisch-sozialen Formation kann erzählt werden wie eine klassische Tragödie in fünf Akten, beginnend mit der Vorstellung der Akteure des Dramas des Konflikts, seine historisch aufsteigenden Bewegung im 19. Jahrhundert verfolgend, die in der Russischen Revolution und der Errichtung eines Parteistaatssozialismus seinen Höhepunkt findet, die Mühen der Ebenen betrachtend, die das Ende des sowjetischen Sozialismus verzögerten, und schließlich fünftens hinführend zur Auflösung des Konflikts und zum Ausblick. Lassen Sie mich die Akte dieses Schauspiels skizzieren.

Weiter im PDF."

https://www.rosalux.de/publication/39446/der-bruch-mit-dem-leninismus-als-system.html