Thema: [RL] pro & contra: Dt. Waffen in Irak?Neuer Beitrag
Von: Nuit Le Petit Prince 14.06.2015 19:56 Uhr
01.09.2014

pro & contra: Deutsche Waffenlieferungen in den Irak?



Auch wenn zu befürchten steht, daß die Lieferung von Waffen alleine nicht ausreichen wird, so befürworte ich die Pläne dennoch.

Bereits jenseits des Entstehungsstadiums ist dieser IS ein Terrorregime, das ohne Rücksicht auf Menschenrechte Gebiete annektiert und die Bevölkerung ermordet. Freiheit der Religion sieht anders aus. Was dort passiert, ist organisierter Massenmord. Mord an Andersgläubigen. "Heiliger Krieg", einseitig ausgerufen von dieser radikal-fundamentalistischen Islam-Bande. Und dieser Begriff wird durch die Schergen des "Regimes" tagtäglich ausgeführt. Gegen diese Brut sah selbst ein Bin Laden aus wie ein Nachhilfeschüler. Denn es zeichnet sich immer mehr ab, daß dieser IslamStaat sich nicht lange nur auf die bisher annektierten Regionen beschränken wird. Dort wächst ein Konfliktpotential heran, was nicht unterschätzt werden darf. Die Leute von der IS verstehen nur eines: Nackte Gewalt. Alle, die mit Reden versuchen, ihnen entgegen zu treten, werden mit Verachtung betrachtet, wertlos. Und was in ihren Augen wertlos ist, kann auch gern vernichtet werden. Menschenleben sind keine Gedanken Wert.

Gerade uns Deutschen sollte solches Vorgehen irgendwoher bekannt vorkommen. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts konnte ein durch Deutsche installiertes Terror-Regime nur durch Invasion und Waffenlieferungen an die Gegner des Hitler-Regimes bekämpft werden. Dies teuer erkauft, aber dann doch so erfolgreich, daß dank der langen Friedensperiode in Zentraleuropa viele Deutsche heute vergessen, welche historische und moralische Verpflichtung in der Welt uns dadurch entstanden ist.

Seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten hat unser Land international einen neuen Stellenwert. International wird auch und gerade von uns Deutschen eine klare Positionierung für Demokratie und Freiheit für die Menschen erwartet. Aus dieser Erwartung heraus sollte es für uns eine Selbstverständlichkeit sein, die Gegner dieser Mordbanden mit den zu ihrer Bekämpfung notwendigen Mitteln zu versorgen und auch sonst an jeder nur möglichen Stelle zu unterstützen.

Denn eines ist klar: Diese radikal-fundamentale Islam-Bande will genau das, was auch Hitler einst wollte: Möglichst weite Teile der Welt unterwerfen. Diesmal unter dem billigen Vorzeichen der Religion. Und dem gilt es international mit aller Schärfe und Deutlichkeit entgegen zu treten.

ZeitZeichen
Für die LPP




Saudi-Arabien und Katar erhalten Waffenlieferungen aus Deutschland. Der IS erhält Unterstützung aus Saudi-Arabien und Katar. In Syrien gehörte der IS zu jenen vom Westen unterstützten Gruppen, die gegen Assad kämpfen. Im Irak nun sollen kurdische Milizen, vom NATO-Mitglied Türkei als Terrororganisation eingestuft, mit Waffen gegen jenen IS hochgerüstet werden. Das ist geradezu schizophren, ein nicht enden wollender Teufelskreis.

Waffen übrigens, die die Kurden oftmals nicht bedienen können, an denen sie zunächst geschult werden müssten. Die schließlich in die Hände des IS fallen könnten. Schon jetzt ist der IS im Besitz vieler hochmoderner amerikanischer Waffen, welche er von der irakischen Armee erbeutete. Und was passiert mit jenen gelieferten Waffen eigentlich im "Erfolgsfall"? Geben die kurdischen Milizen diese brav den USA, Deutschland & Co. zurück? Oder werden sie gegen den türkischen Staat, den irakischen "Staat", gegen deutsche oder amerikanische Einrichtungen genutzt? Um mit Waffengewalt einen kurdischen Staat u.a. auf dem Gebiet Syriens, der Türkei und des Irak zu errichten, immerhin ein lang gehegter Traum.
Die Historie lehrt: Aus heutigen Verbündeten können schnell Feinde werden. So unterstützten die USA in den 80er Jahren in Afghanistan radikale Kräfte gegen die Sowjetunion und förderten hierfür entscheidend den bis heute fortwirkenden islamischen Extremismus. Saddam Hussein unterstützte der Westen gegen den Iran im ersten Golfkrieg. Es ist die alte Geschichte: Der Westen baut sich seine späteren Gegner auf, "Die Geister, die ich rief".

Mir ist das Leid im Nordirak bewusst. Mir ist bewusst, dass es sich beim IS um eine menschenverachtende, in höchstem Maße gefährliche Terrororganisation handelt, der dringend Einhalt geboten werden muss. Folgerichtig wäre eine groß angelegte humanitäre Intervention der USA, Großbritanniens und weiteren Verbündeten am Boden. Eben durch jene Staaten, die auf Grundlage einer dreisten Lüge ab 2003 dafür sorgten, dass aus einem zwar diktatorisch regierten, aber halbwegs stabilen Irak dieser faktische "failed state" von heute wurde, der eine ganze Region und Millionen von Menschen mit sich in den Abgrund zieht. Das ist die einzig konsequente Lösung. Hingegen dürfen Waffenlieferungen an irreguläre Truppen mit schlechter Ausbildung und mehr als zweifelhaften langfristigen Zielen nicht salonfähig werden.

foofighter
Für die LPP