Thema: Mitgliedereinbruch bei der LinkenNeuer Beitrag
Von: Parenthèse Das Volk 07.03.2013 11:11 Uhr
Da ist mir doch ein Fehler unterlaufen: 2007, also im Jahr der Fusion lag die Partei bei 71 000, stieg dann bis 2009 auf den Höchststand bei knapp 78 000 an um seitdem wieder abzunehmen.

Hier die Zahlen 2007-2011:

http://www.die-linke.de/partei/fakten/mitgliederzahlen/mitgliederzahlen20072011/

und hier die Zahlen für 2012:

http://www.die-linke.de/partei/fakten/mitgliederzahlen/
Von: Parenthèse Das Volk 06.03.2013 14:50 Uhr
Die aktuellen Mitgliederzahlen für Ende 2012 sind weiter auf abwärts gestellt. Jetzt sind es noch knapp 63 000, gegenüber 79 000 im Jahre 2007. In allen Landesverbänden sind Verluste zu verzeichnen.
Von: Boy Kottke Das Volk 24.09.2012 21:38 Uhr
Zitat:
Die Organisationsanstrengung darf nicht in ein Mißverhältnis zu ihrem Effekt und zu sonstigen politischen Handlungen geraten, weder finanziell noch kräftemäßig.


d'accord

Zitat:
Wollen wir da am Wochenende mal gründlicher drüber sinnieren?


ja, klar, warum nicht... :)
Von: Nein. (Ralf) Kernsozialistische Partei 24.09.2012 19:34 Uhr
Zitat:
ralf, das eine heißt doch das andere nicht zu lassen, oder?


Jein. In den Runden damals mit Claudia usw waren wir uns weitgehend einig, dass es bei der Mitgliederwerbung ein gesundes Maß geben muss. Die Organisationsanstrengung darf nicht in ein Mißverhältnis zu ihrem Effekt und zu sonstigen politischen Handlungen geraten, weder finanziell noch kräftemäßig. Ich sehe da gar keinen großen Unterschied zu deiner Position.

Zitat:
aber ich finde, dass die erklärung der mitgliedschaft vor betreten des spielfeldes eine zu hohe hürde ist. aber genau in die richtung haben wir uns mit den erfurter satzungsbeschlüssen leider bewegt.


Ja, das ist eine blöde Kiste. Wollen wir da am Wochenende mal gründlicher drüber sinnieren?
Von: Boy Kottke Das Volk 24.09.2012 14:21 Uhr
ralf, das eine heißt doch das andere nicht zu lassen, oder? ich sag ja nicht, dass nichtmitglieder auf teufel komm raus immer nichtmitglieder bleiben sollen. aber ich finde, dass die erklärung der mitgliedschaft vor betreten des spielfeldes eine zu hohe hürde ist. aber genau in die richtung haben wir uns mit den erfurter satzungsbeschlüssen leider bewegt. das gegenteil finde ich allerdings richtiger und wichtiger, da man über konkretes engagement auch an abstraktere struktur heranführen kann...
Von: Nein. (Ralf) Kernsozialistische Partei 24.09.2012 11:54 Uhr
Im Osten ist da noch das Gros altersbedingt - und angesichts der Alterspyramide eher nicht glaubhaft, dass man das drehen kann, bis der ganze Pilzkopf nun mal leider weg ist. Danach und im Westen muss es darum gehen, jedes Jahr eine vernünftige Mitgliederzahl einzuwerben. Richtig ist, man muss Nichtmitglieder gut beteiligen. Aber irgendwer muss den Spaß auch bezahlen und betreiben.
Von: Boy Kottke Das Volk 24.09.2012 11:44 Uhr
@ralf: Jupp.... Aber das muss man einigen Genossinnen und Genossen noch erklären.

@padauz: ich versuch es mal mit einer Mini-Mini-Kurzfassung, auch auf die Gefahr hin, missverstanden zu werden.

Ich denke, unsere erste Aufgabe sollte nicht darin liegen, neue Mitglieder zu gewinnen, sondern Plattform zu sein, um politisches Engagement auch von Menschen außerhalb der Partei zu ermöglichen. Mitglieder kosten mich Geld, ob sie aktiv sind oder nicht, ob sie zahlen oder nicht und ob ich in der Lage war, sie einzubinden oder nicht. Wenn ich die langsame Einbindung in die Politik der Partei vor dem Eintritt erledige, kann das einen größeren Nutzen haben als alle Karteileichen zusammen.

Wir haben das mal skizziert in unserem Zwischenbericht Kreisverband Westsachsen 2020. Ich Laub, den kann. Maisch noch auf der Bundeshomepage runterladen...
Von: Nein. (Ralf) Kernsozialistische Partei 23.09.2012 14:31 Uhr
Zitat:
ich glaube jedenfalls nicht, dass man austritte durch massive mitgliederwerbung kompensieren könnte.


Das hat noch nie geklappt, wenn man Sonderkonjunkturen wie Wahlkampfmonate und den Fusionshype mal weglässt.
Von: Parenthèse ((Padauz)) Das Volk 22.09.2012 15:12 Uhr
"ich denke eher, dass die lösung in einem anderen verständnis von partei liegt."

Das klingt interessant, magst du das mal skizzieren, Boy Kottke.
Von: Boy Kottke Das Volk 22.09.2012 12:29 Uhr
nein, ganz und gar nicht lügt man sich damit in die tasche, wenn man weiß, wie einige leute in einigen landesverbänden "mitglied" wurden.

aber zur anderen seite gehört auch, dass die zusammenführung von wasg- und pds-mitgliederdatenbanken ins neue system ziemlich viele karteileichen offenbart hat. nach der bereinigung, die regulär auch als austritt gewertet wird, war ein anstieg der "austrittszahlen" vorherzusehen. allein in meinem kreisverband haben wir so 50 mitglieder ausgelistet. natürlich sind nicht alle austritte auf bereinigungen zurückzuführen, ganz im gegenteil, aber sie verstärken die effekte massiv. die zahlen, die da gehandelt werden und politisch ausgeschlachtet werden, setzen sich einfach komplexer zusammen. allerdings darf man sich auch nichts vormachen, wenn man das dfferenziert: ein mitglied, das als karteileiche ausgelistet wird ist genauso ein mitglied weniger wie eines, das aus politischer unzufriedenheit austritt. insofern muss man in der planungsarbeit darauf reagieren. ich glaube jedenfalls nicht, dass man austritte durch massive mitgliederwerbung kompensieren könnte. ich denke eher, dass die lösung in einem anderen verständnis von partei liegt.
Von: Nein. (Ralf) Kernsozialistische Partei 21.09.2012 14:56 Uhr
Könnte man - aber damit lügt man sich in die Tasche. Diese Leute waren ja Mitglied und wenn sie auf breiter Front die Zahlungen einstellen, kann man den Landesverband rüffeln, dass der da nicht eher über mindere Beiträge, Freistellung oder Ausschluß verhandelt hat. Man sollte aber auch eine Gesamtpartei kritisch sehen, der so reihenweise Mitglieder von der Stange gehen.
Von: Boy Kottke Das Volk 21.09.2012 13:54 Uhr
selbstverschuldet durch eine kreative mitgliederbuchführung... muss man ja auch mal ergänzen...
Von: Nein. (Ralf) Kernsozialistische Partei 21.09.2012 09:32 Uhr
Das war teilweise auch selbstverschuldet. Selbstverschuldet durch die Akteure vor Ort, selbstverschuldet durch die Gesamtpartei.
Von: Flickenseel Le Petit Prince 20.09.2012 21:45 Uhr
der drehtüreffekt war doch im westen immer schon extrem
Von: Nein. (Ralf) Kernsozialistische Partei 19.09.2012 19:07 Uhr
Zwischen einem konstruktiven Streit und dem, was sich sogenannte und sogenannte Radikale in der Linken öfter mal liefern, liegen Welten.
Von: Reim-und-Klang Le Petit Prince 18.09.2012 02:55 Uhr
"Der Deutsche will dass alle an einem Strang ziehen - der kann ihm dann gerne auch um den Hals liegen - Hauptsache alle ziehen gemeinsam dran". Ich weiss ja nicht weshalb mache Medien gerne so tun als sei es etwas schlimmes wenn in einer Partei noch nicht alle Mitglieder Gecont sind und alle Meinungen "§auf Linie" sind - folglich über Inhalte diskutiert wird. Ich weiss es nicht, aber ich ahne es recht deutlich.
Wenn ich aber etwas über die Mitglieder der Linken wissen mag, ist DIE WELT nicht so unbedingt mein Ansprechpartner - das ist dann eher "scheinbar" als "offenbar". Blöd bloß wenn die eigenen Genossen sich das einreden lassen und sich dann regelmäßig angespornt fühlen die eigene Bewegung und das eigene Engagement kleinzureden.
Von: Luckey Das Volk 18.09.2012 00:30 Uhr
Flügelkampf gehört in eine gesunde Partei, wer aufgrund dessen eine Partei verlässt wäre ihr am Besten gar nciht erst beigetreten, denn eine PArtei soll ja kein "Nick-Club" sein, auch wenn das natürlich viele führende Politiker verständlicherweise gerne so hätten. ;)
Von: Nein. (Freizeit 81) Kernsozialistische Partei 09.09.2012 20:11 Uhr
http://www.welt.de/newsticker/news3/article109108387/Bericht-Linke-erleidet-finanzielle-Verluste-durch-Mitgliederschwund.html

Offenbar verliert die Linke weit schneller Mitglieder und Beiträge als in bisherigen Prognosen der AG Parteireform angenommen. Ob manche nicht den Kleinkrieg der Flügel leid sind?