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Fortschritte bei ders ogenannten "Inklussion": Mehr Schüler mit Behinderung lernen an regulären Schulen - Was sagst Du zu dieser Entwicklung? |
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18.03.2013 16:14 Uhr |
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Find ich generell gut. Allerdings sagt die Quantität ja nichts über die Qualität aus. |
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18.03.2013 16:16 Uhr |
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Ich bin unntschieden, ob das positiv zu werten ist oder nicht.
Einerseits finde ich die Teilhabe behinderter Kinder an regulärem Unterricht gut, weil so ihr Außenseiterdasein zumindest nach außen hin eingeschränkt wird. Auf der anderen Seiite habe ich Zweifel, ob die behinderten Kinder dem Leistungsdruck, der schon in den Schulen herrscht, wirklich gewachsen sind. |
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18.03.2013 16:16 Uhr |
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Super, toll, heile Welt, alle haben sich lieb. Fragt sich nur, wem das weniger bringt. |
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18.03.2013 17:01 Uhr |
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Zitat:Ich bin unntschieden, ob das positiv zu werten ist oder nicht.
Einerseits finde ich die Teilhabe behinderter Kinder an regulärem Unterricht gut, weil so ihr Außenseiterdasein zumindest nach außen hin eingeschränkt wird. Auf der anderen Seiite habe ich Zweifel, ob die behinderten Kinder dem Leistungsdruck, der schon in den Schulen herrscht, wirklich gewachsen sind. Diese Zweifel kann ich gut verstehen, denn mit einer Steigerung der "Inklussionsrate" allein ist es hier natürlich nicht getan.
Man muss parallel solche "Integrationsklassen" auch verkleinern und gleichzeitig das Personal erhöhen, denn sonst stößt die Idee der "Inklussion" nicht nur sehr bald an ihre Grenzen, sondern sie wirkt sogar kontraproduktiv, weil man dann einerseits überforderte behinderte und unterforderte nicht-behinderte Kids in den Schulklassen hat.
Ich war in der 2./3. Klasse selbst zwei Jahre in einer (Montessori-)Integrationsklasse gemeinsam mit körper- und auch geistig behinderten anderen Kinder. Das funktionierte problemlos und ohne "Leistungsverlust" für die "normalen" Kinder, weil
a) die Klasse nur 18 Kinder hatte,
b) es eine Klassleiterin, eine Assistentin und eine FSJlerin/seinen Zivi in der Klasse gab und
c) das Unterrichtsmaterial entsprechend aufbereitet war, dass alle Kinder es verstanden und Spaß daran hatten.
Und ich denke, nur so kann es auf Dauer funktionieren, wenn man diese Entwicklung weitergehen will. |
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18.03.2013 17:07 Uhr |
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Es geht hier um die Inklusion von Kindern, die an Förderschulen unterrichtet würden, wenn die Eltern sie nicht an einer Regelschule anmelden würden.
Den Kindern wird ein Integrationshelfer zur Seite gestellt, der dem Kind mit handicap zur Seite steht und nicht schulische Lehrinteressen handhabt ( z.B. zur Toilette begleiten). Oftmals stehen diese Integrationshelfer auch bei den Lehraufgaben im Unterricht zur Seite.
Angedacht ist, dass auch ein Sonderschullehrer mit am Unterricht beteiligt ist.
Faktisch habe ich dies aber noch nicht erlebt, zumindest nicht in der Grundschule, obgleich bei uns an der Grundschule auch ein Kind mit Behinderung in eine 2. Klasse geht.
Bei der Neuanmeldung an die weiterführende Schule wurde nachgefragt, ob mein Kind in eine integrative Klasse dürfte - da ich selber mit behinderten Menschen arbeite, habe ich da wenig skepsis und habe dem zugestimmt.
Ich weiß allerdings auch, dass viele Eltern sehr skeptisch sind.
Und ich denke, da liegt das Problem: es gibt keine einheitliche Handhabe, die Bundesländer haben noch keine Konzepte und die Eltern sind besorgt und sind viel zu wenig informiert.
Und meine Befürchtung liegt darin, dass diese Integration, aufgrund mangelnder Informationen zu einem Bummerang wird und anstatt Integration, aus Angst und Unwissen eine stärkere Seperation wird. |
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18.03.2013 17:20 Uhr |
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Ob diese Entwicklung nun unbedingt zielführend ist, sollte einmal objektiv hinterfragt werden.
Es kommt natürlich auf den Grad der Einschränkung an und ob sich dieser auf geistige oder körperliche Voraussetzungen bezieht.
Generell halte ich es für problematisch aus einigen Fallbeispielen mit gesonderten Bedingungen, wie intensiver Betreuung, eine Allgemeingültigkeit abzuleiten.
Da es allgemein bekannt sein dürfte, das diese individuelle Betreuung sehr zeitintensiv und damit mit hohen Kosten verbunden ist, ist dieser Umstand als Ausschlußkriterium für die einheitliche Umsetzung an regulären Schulen zu betrachten.
Um dies mal wertfrei mit einem Vergleich zu verdeutlichen, würde auch niemand im Sportunterricht auf die Idee kommen, mit einen Querschnittsgelähmten die regulären Lerninhalte durchzugehen.
Sollte man dies dennoch tun, wird entweder er, oder seine Mitschüler sich etwas reglementiert vorkommen. Eine beteiligte Seite wird sicher dauerhafte Kompromisse machen müssen, bleibt die Frage ob genau dies gewollt ist.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.03.2013 18:29 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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18.03.2013 17:28 Uhr |
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Finde ich auf jeden Fall sehr gut. Allerdings muß eine ausreichende Ausstattung mit pädagogischen Personal,
gewährleistet sein! |
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18.03.2013 17:29 Uhr |
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Zitat:Generell halte ich es für problematisch aus einigen Fallbeispielen mit gesonderten Bedingungen, wie intensiver Betreuung, eine Allgemeingültigkeit abzuleiten. Unter den genannten Bedingungen HAT es aber Allgemeingültigkeit, SBF_, das zeigen zig "Modellklassen" dieser Art.
Zitat:Da es allgemein bekannt sein dürfte, das diese individuelle Betreuung sehr zeitintensiv und damit mit hohen Kosten verbunden ist, daher ist dieser Umstand als Ausschlußkriterium für die einheitliche Umsetzung an regulären Schulen zu betrachten. Um eine einheitliche, flächendeckende Umsetzung geht es doch dabei überhaupt nicht.
Ziel ist vielmehr, durch ein derartiges Vorgehen klassischen Stigmatisierungen wie "Du bist doch nur Sonderschüler!", oder ähnlichem vorzugreifen und - was ich einen noch wesentlich wichtigeren Aspekt finde, der hierzu noch gar nicht genannt wurde - das Sozialverhalten ALLER Kinder in solchen Integrationsklassen positiv zu beeinflussen.
Wer nämlich auf solche Weise von klein auf lernt, dass auch körper- und geistig behinderte Kinder eben auch nur ganz "normale" Kinder mit den gleichen Bedürfnissen, Sorgen und Nöten wie man selbst ist, der geht auch später ganz anders mit seinen Mitmenschen um - davon bin ich überzeugt.
Das mögen Du und andere jetzt vielleicht gleich wieder als "Sozialromantik" abtun, aber wer es mal selbst erlebt hat, der weiß eben, dass es funktionieren kann. |
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18.03.2013 17:30 Uhr |
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@SBF
ich habe dir jetzt mal zugestimmt, weil Thematiken die du ansprichst, gerade bei uns Pädagogen in der Sonderpädagogik mit behinderten Menschen auch Thema ist.
Und weil ich der Meinung bin, dass man nicht per se etwas gegen behinderte Menschen hat, weil man etwas kritisch betrachtet.
Fakt ist, behinderte Menschen fühlen sich ausgegrenzt. Fraglich ist dabei jedoch, ob man sie gleich macht, indem man verordnet, sie sind gleich. Denn jemanden so anzunehmen, wie er ist, beginnt in der Erziehung und im Kopf aller Menschen. Wenn Mensch etwas nicht annimmt, dann kann man es verordnen wie man will.
Problematischer sehe ich eigentlich das Problem, dass hier die Eltern von Kindern mit handicap oftmals nicht wahrhaben wollen, dass ihr Kind Defizite hat und man einige Kinder mit dieser Entscheidung überfordert - und damit ggf. noch mehr ausgrenzt, als integriert.
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18.03.2013 17:46 Uhr |
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Das stimmt natürlich, Angelique, ist jetzt aber definitiv wieder ein anderes Thema. |
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18.03.2013 17:54 Uhr |
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@ Mensch
Es ist unbestritten, daß diese integralen Klassen individuell betrachtet sehr positive Ergebnisse bringen und das dies sicher ein Konzept ist, bei dem die Teilhabe sonst eher benachteiligter Menschen gefördert wird.
Betrachtet man aber unser Schulsystem gesamtheitlich, wird man feststellen das es schon erhebliche Probleme gibt, Schüler ohne erkennbare Einschränkungen erfolgreich auf unsere bildungsorientierte Leistungsgesellschaft vorzubereiten.
Daher verstehe meine Aussage als pragmatisch und nicht ideologisch motiviert. |
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18.03.2013 17:55 Uhr |
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Zitat:Da es allgemein bekannt sein dürfte, das diese individuelle Betreuung sehr zeitintensiv und damit mit hohen Kosten verbunden ist, ist dieser Umstand als Ausschlußkriterium für die einheitliche Umsetzung an regulären Schulen zu betrachten.
Ausgrenzung pragmatischer Natur ist ja Dein Fachgebiet.
Zitat: Dazu bedarf es aber erst einmal, dass die Kinder Sozialverhalten erlernen und dies ist leider bei sehr vielen nicht mehr gegeben, wie mir Kollegen aus unseren Intergrativkindergärten erzählen.
Was wiederum mit Schulung und Eignung der dortigen Erzieher zu tun haben könnte. Ich erinnere mich an eine Förderschulklasse, die wir mal bei einer Segelaktion betreut haben. Ich hatte einen konstruktiven Lehrer an Bord und die Kinder fühlten sich wohl, auf dem anderen Boot war eine Lehrerin, die permanent auf die Schwächen der Kinder hinwies, nicht lobte und alles schlechtmachte, auf diesem Boot war es permanent unruhig. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.03.2013 18:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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18.03.2013 18:15 Uhr |
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Das greift zu kurz, Tenderloin, denn das muss schon deutlich vorher, in den jeweiligen Familien zumindest beginnen. |
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18.03.2013 18:18 Uhr |
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Zitat:Betrachtet man aber unser Schulsystem gesamtheitlich, wird man feststellen das es schon erhebliche Probleme gibt, Schüler ohne erkennbare Einschränkungen erfolgreich auf unsere bildungsorientierte Leistungsgesellschaft vorzubereiten. Stimmt, aber das ändert ja nichts an der Sinnhaftigkeit der "Integrationsklassen", sondern zeigt vielmehr, dass auch unsere "Regelschulen" Reformbedarf haben, wenn mit den "üblichen Mitteln" nicht mehr das erreicht werden kann, was erreicht werden soll.
Zitat: Daher verstehe meine Aussage als pragmatisch und nicht ideologisch motiviert. Dass Deine Aussage "ideologisch motiviert" sei, hat auch niemand - oder zumindest ich nicht - behauptet, oder?
Deine Sichtweise ist aber sehr wohl "traditions-beeinflußt".. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.03.2013 19:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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