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Fragenübersicht Wie gefällt dir der Text der SII zum 100. Geburtstag des Friedensnobelpreisträgers und ehemaligen sozialdemokratischen Bundeskanzler Willy Brandt?
1 - 19 / 19 Meinungen
21.12.2013 18:46 Uhr
Wusste nicht, dass der Willy dort verstarb wo ich geboren wurde.

Und man merkt, welcher Teil von LiSo und welcher Teil von anderen, "radikaleren" SIIler verfasst wurde.

Mehr möchte ich nicht dazu sagen. Willy war kein Schlechter.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.12.2013 19:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
21.12.2013 20:27 Uhr
Schön das mit SII und SIP sich immerhin 2 Parteien bei dol2day dazu geäußert haben.
22.12.2013 08:28 Uhr
Zitat:
...aktiv an der Destabilisierung, Ausplünderung der DDR mitgewirkt...


Was für ein Unsinn.
22.12.2013 08:48 Uhr
Knox hat richtig beobachtet, dass sich Statements aus der SII danach unterscheiden, welches Mitglied sie geschrieben hat. Denn die SII ist - ähnlich wie die RL-Partei DIE LINKE eine Sammlungspartei von SozialdemokratInnen und KommunistInnen.

Die Willy Brandt-Stellungnahme ist von meinem Blick aus auch zu lobhudelnd und zu unkritisch. Sie stimmt allzusehr in den gegenwärtigen, durch die Massenmedien gehenden, "Willy"-Kult ein.

Zweifellos war die Kanzlerschaft Brrandts eine Ära progressiver Reformen. Diese Ära stand damit im scharfen Kontrast zu späteren Zeiten, wo "Reform" zum Synoym für Sozialabbau und neoliberale Umstrukturierung geworden ist. Auch hob sich Brandt, der einstige antifaschistische Emigrant, von den alten Nazis und Mitläufern ab, die vor ihm regiert hatten. Dass er damals von relevanten Teilen Establishments als "Vaterlandsverräter" bezeichnet wurde und sich rechtfertigen musste, ist bezeichnend und zeigt dass die BRD ein im Grunde restaurativer reaktionärer, Staat war.

In der SII-Erklärung wird die dunkle Seite der Brandts zwar erwähnt, aber zur Randnotiz gemacht. Das kann ich so nicht stehen lassen!
Eine Maßnahme wie der "Radikalenerlass" war kein Ausrutscher! Vielmehr zeigten sich hierin die engen Grenzen der sozialliberalen Reformpolitik. Diese Reformen waren Auusdruck einer außerparlamentatischen, vor allem von der Jugend getragenen Bewegung.
Teil dieser Bewegung war Willy Brandts Sohn Peter, der SDSler und Trotzkist war und in den Straßen Berlins unter Polizeirepression litt, als sein Vater (der ehemalige Frontstadtbürgermeister) die Notstandsgesetze der Großen Koaliition unter dem Altnazi Kiesinger unterstützte.
Marxistische Ideen waren damals im Aufwind, auch in der SPD-Basis und in den Jusos. Die Regierung griff manche Ideen davon auf, gab aber zugleich auch den radikalsten Elementen einen "Schuss vor den Bug". Die so verhängten Berufsverbote gaben Menschen einen Maulkorb und zerstörten Existenzen. Das kann man nicht als kleine Randnotiz der Geschichte abtun.

Brandt war außerdem Kanzler, als es mit dem Nachkriegsaufschwung zu Ende ging. Arbeitslosigkeit wurde wieder Thema. Brandt ging damit um, indem er den Anwerbestopp für GastarbeiterInnen verfügte. Von staatlicher Seite wurden so ArbeiterInnen aus Südeuropa und Anatolien zu Sündenböcken für Arbeitslosigekit unter Inländern erklärt. Das gab Rechten gewisse Steilvorlagen.

Brandt war es auch, der den Begriff von der "sozialen Hängematte" prägte und späterem Sozialkahlschlag damit Stichworte gab.

22.12.2013 09:45 Uhr
@Engels

Deine Kritikpunkte teile ich zum Teil, jedoch nicht in Gänze. Dennoch muss man sagen bleibt im ganzen ein positives Bild von Brandts Kanzlerschaft Vernünftige Ostpolitik, Sozialpolitik der echten Reformen und Einbindung der Jugend.
Man muss aber auf dem Boden bleiben, Brandts Kanzlerschaft viel auch in einer Zeit des Kalten Krieges mit einer stark antikommunistischen Stimmung im der Bevölkerung, die in Westdeutschland früher immer stark ausgeprägt war.
Dem Stand natürlich der Aufbruch der Jugend gegenüber, aber man darf nicht unterschätzen das Brandt ja gerade bei jungen Menschen auch viel Sympathie genoss, einiger deren Forderungen wurden von Brandt übernommen nicht alle.

Natürlich erfüllt seine Kanzlerschaft nicht zu 100% den Forderungskatalog der AKL, aber ich möchte erinnern dass es in der SPD schon damals einen rechten Flügel gab, die sogenannten Kanalarbeiter die gerne Brandts Politik sabotierten, dann gab es noch einen Koalitionspartner FDP, ok damals noch linksliberal aber sicher nicht antikapitalistisch der auch berücksichtigt werden musste.

Ich wäre froh wenn es zum Beispiel der LINKEN gelingen würde in einer Regierung in etwa das Umzusetzen was die SPD zu jener Zeit tat, keine Auslandseinsätze der Bundeswehr, Internationale Absrütungsintitativen, eine Außenpolitik die die 3. Welt berücksichtigt und eine vernünftige Sozialpolitik die zwingend impliziert die komplette Agenda2010 und HartzIV abzuwickeln.
Wenn die LINKE dies alles in einer Bundesregierung durchsetzen würde, würde ich sagen Daumen hoch.
Für weitergehende Ziele wäre eine Mobilisierung der Bevölkerung und die entsprechende Stimmung dort nötig.
22.12.2013 09:54 Uhr
Zitat:
Der große Versöhner hat die Ostdeutschen auch - wie seine Vorgänger - mit den Milliarden-Reparationen an Russland allein gelassen.


Die hätten ohnehin nicht annehmen dürfen - der Marshall-Plan beispielsweise stand ganz Europa offen.

Der eiserne Vorhang war von der Ostseite her gesichert - nicht von der Westseite.
22.12.2013 09:56 Uhr
Zitat:
In gewisser Weise hat selbst der Antikommunist Franz Josef Strauß mehr als Willy Brandt für die Normalisierung des Verhältnisses BRD und DDR getan. Da nämlich, wo praktische Zusammenarbeit in normalen Handels- und Kreditbeziehungen wichtig waren.


Insbesondere dann, wenn sich die Familie Strauß ordentlich die Taschen füllen konnte.

Zuletzt sprach man bei Franzis Erbe von knapp 300.000.000 - ob € oder DM habe ich vergessen.

Strauß - ein wahrer Wohltäter...

22.12.2013 09:57 Uhr
Zitat:
das Schleimpaket Willy Brandt


Zum Glück weiß man ja, aus welcher Ecke solche hirnrissigen Aussagen kommen: Aus einer dunklen.
22.12.2013 09:58 Uhr
Brandt hat sich als Linker immer für ein positives Verhältnis zur deutschen Nation eingesetzt. Man kann ihn getrost als patriotischen Antifaschisten bezeichnen.
22.12.2013 10:05 Uhr
Brandt hat sich als Linker immer für ein positives Verhältnis zur deutschen Nation eingesetzt. Man kann ihn getrost als patriotischen Antifaschisten bezeichnen.

Sehe ich sogar ähnlich, er ist zumindest der beste Beweis dafür, das weltoffener Patriotismus, der zur eigenen Nation ein positives Verhältnis hat, nichts zu tun hat mit Nationalchauvinismus und Rassismus.
Und das er Antifaschist war steht, denke ich historisch außer Frage, man denke nur an die vorübergehende Abwendung von der Mehrheitssozialdemokratie als sie die NS-Diktatur phasenweise nur defensiv bekämpfte oder der Kniefall von Warschau.
22.12.2013 14:38 Uhr
Zitat:
Den rest haben die Deutschen im russischen Sektor, später DDR getragen. Ganz alleine! Einem Willy Brand war das egal.


Unsinn.

Die Russen wollten diese Reparationen - wie hätte Brandt das unterbinden sollen - durch einen Präventivschlag?


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.12.2013 18:06 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.12.2013 14:41 Uhr
Zitat:
Die historische Leistung des Willy Brand wird überschätzt und nicht nur das; von Generation zu Generation immer mehr überschätzt.


Unsinn von jemandem der behauptet, FJS hätte aus Staatmännigkeit statt Profitgier gehandelt.

Stasi-Oberst Schalck-Golodkowski war FJS-Vertrauter - Herzlichen Glückwunsch!
23.12.2013 07:23 Uhr
Zitat:
Gerechte Kostenübernahme der Reparationen, statt Krokodilstränen über die armen Brüder im Osten und Showveranstaltungen.


Die Alliierten haben zu eben diesem Zweck Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt.

Es liegt nicht in Brandts Verantwortung, dass die Russen selbst Eisenbahnschienen aus der Erde der SBZ gerissen haben.
23.12.2013 07:25 Uhr
Zitat:
Trotzdem ist Handel immer besser für die Verständigung als Handelsboykott. Das war die Aussage.


Und auch das ist ein Trugschluss.

Im Übrigen war Westdeutschland der größte und wichtigste Handelspartner der DDR - und das schon zu Brandts Zeiten.
23.12.2013 09:43 Uhr
Willy Brandt schuf mit seiner Politik des Ausgleichs und der Versöhnung mit dem Osten maßgeblich die Grundlage für die spätere (friedliche) deutsche Einheit, die so ohne diese Politik nie denkbar gewesen wäre, dies und seine Kritik am Wettrüsten und der Nachrüstung brachten ihm später zurecht den Friedensnobelpreis ein.

Den Friedensnobelpreis hat Brandt nicht wegen seiner Kritik an der Nachrüstung erhalten, sondern wegen seiner Ostpolitik. Und das vollkommen zu Recht.

Die Jahre seiner Kanzlerschaft dürften die einzigsten gewesen sein, in dem die Schere zwischen arm und reich zumindest ein Stück weit kleiner wurde.

Wenn man die Wiederaufbau- und Wirtschaftswunderjahre der Zeit von Bundeskanzler Adenauer abrechnet - vielleicht. Unter Brandt wurde jedenfalls großzügig verteilt.

Leider haben die SII-ler den Text vor Veröffentlichung nicht noch einmal Korrektur gelesen, er wimmelt jedenfalls von Rechtschreibfehlern.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.12.2013 10:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.12.2013 13:12 Uhr
Zitat:
Militärgouverneur Lucius D. Clay hat dieses Recht schon am 25. Mai 1946 einfach gekappt, die anderen Westzonengouverneure schlossen sich unmittelbar an. Die BRD hat nach staatlicher Konstituierung nie eine Mark gezahlt.


Und daran war Brandt schuld, ja?!



Um deine Argumentation endgültig ad absurdum zu führen, rechne mal die Aufwendungen für den Aufbau Ost und den Soli mit in deine Reparationsrechnungen - vielleicht geht es dir dann wieder besser.
23.12.2013 19:17 Uhr
Ach der Herr Frahm - Bimbes her.
24.12.2013 09:04 Uhr
Zitat:
Selbstverständlich ist ein Politiker schuld an dem, was er macht oder unterlässt, verantwortlich für das, was er sagt oder verschweigt.


Demnach ist Brandt auch an der Klimaerwärmung und den hohen Brötchenpreisen schuld.

"Ich mache mir die Welt, wiediewiediewie sie mir gefällt..."

24.12.2013 11:57 Uhr
Zitat:
Die Brötchenpreise dürften in den letzten 40 Jahren kein relevantes Thema in Deutschland gewesen sein


Bekommst du überhaupt irgendetwas mit?



Zitat:
Bei Unterlassung sind Politiker immer schuldig der Versäumnisse.
Diese Einschätzung sollte Grundkonsens in einem politischen Forum sein.


Wenn jede Phantasterei in ein Politikerversäumnis umgedeutet wird, dann stehen diese aber echt auf verlorenem Posten.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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