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Fragenübersicht Nach dem Recht auf Teilzeit - jetzt auch "Recht auf Homeoffice"?
1 - 19 / 19 Meinungen
26.04.2020 15:09 Uhr
Die Erfahrungen aus der jüngsten Krise dürften so mancher Firma klargemacht haben, dass Home-Office Vorteile bietet. Ich kann aus den Erfahrungen von Betriebsräten berichten, dass sogar eine gewisse Steigerung von Produktivität mit der Arbeit daheim einhergeht.
Ich befürworte somit sowohl aus Arbeitgeber- wie auch aus Arbeitnehmersicht ein solches Gesetzvorhaben. Es kommt aber im Detail noch auf diverse Kleinigkeiten an. Von daher bin ich gespannt, wie künftig die Arbeitsplatzdefinition aussieht.
26.04.2020 15:13 Uhr
Der Kampeter wettert schon heftig dagegen. Somit kann das Vorhaben nicht so schlecht sein.

Bei den typischen Büroberufen ohne direkten Kundenkontakt sollte das natürlich ganz einfach umzusetzen sein.

Bei Bäckern, Metzgern, Maurern, Gerüstbauern etc. könnte es schon schwieriger werden :o)
26.04.2020 15:50 Uhr
Zitat:
Bei Bäckern, Metzgern, Maurern, Gerüstbauern etc. könnte es schon schwieriger werden :o)


Klar bei Handwerkern, oder im produzierenden Gewerbe klappt das natürlich nicht. Aber da wo es geht, finde ich die Initiative von Hubertus Heil echt gut.
26.04.2020 15:52 Uhr
Zitat:
Der Kampeter wettert schon heftig dagegen.


Der ist doch der typische Arbeitgeberlobby-Vertreter aus der Union. Was anderes als gegen solche Vorhaben zu wettern scheint ihm kaum in den Sinn zu kommen. Sich ernsthaft mit dem Vorhaben auch aus Arbeitgebersicht mal auseinanderzusetzen verbietet ihm der anti-rote Malefizstein im Gehirn.
26.04.2020 16:23 Uhr
Es spricht nichts dagegen. Gute Idee von Hubi.
26.04.2020 16:27 Uhr
Zitat:
Zitat:
Der Kampeter wettert schon heftig dagegen.


Der ist doch der typische Arbeitgeberlobby-Vertreter aus der Union. Was anderes als gegen solche Vorhaben zu wettern scheint ihm kaum in den Sinn zu kommen. Sich ernsthaft mit dem Vorhaben auch aus Arbeitgebersicht mal auseinanderzusetzen verbietet ihm der anti-rote Malefizstein im Gehirn.


Dank der CDU sitzen diese Leute quasi immer am Kabinettstisch mit.
26.04.2020 17:33 Uhr
Ich sag mal, jetzt solange die Corona-Krise andauert, wär's schon sinnvoll.

Aber generell... nun, es ist schon ein großer Eingriff in die Freiheit der Unternehmen. Irgendwo ist eine Firma auch ein Team, und wenn man die Kollegen niemals live sieht, kann man da überhaupt einen Bezug dazu aufbauen? Es gibt auch Dinge die man in Meetings klären muß, und Online-Meetings sind nun mal nicht dasselbe.

Vielleicht kann man entsprechend ausformulieren (z.B. daß das Recht nicht unbegrenzt gilt).
26.04.2020 17:51 Uhr
Zitat:
Ich sag mal, jetzt solange die Corona-Krise andauert, wär's schon sinnvoll.

Aber generell... nun, es ist schon ein großer Eingriff in die Freiheit der Unternehmen. Irgendwo ist eine Firma auch ein Team, und wenn man die Kollegen niemals live sieht, kann man da überhaupt einen Bezug dazu aufbauen? Es gibt auch Dinge die man in Meetings klären muß, und Online-Meetings sind nun mal nicht dasselbe.

Vielleicht kann man entsprechend ausformulieren (z.B. daß das Recht nicht unbegrenzt gilt).


Na ja, am Ende wird’s wohl darauf hinauslaufen, dass das Recht dann gilt, wenn keine zwingenden betrieblichen Interessen dem entgegenstehen, die Beweislast liegt dann aber eben beim Unternehmen. Wäre mal meine Vermutung.

Dass das am Anfang in Teamstrukturen schwierig sein könnte kann ich mir vorstellen. Andererseits gibt’s ja aber auch noch die Möglichkeit gelegentlicher physischer Termine.
26.04.2020 19:19 Uhr
Ich nehme an, dass das Zwangs-Homeoffice in den letzten Tagen und Wochen den Unternehmen aber auch den Mitarbeitern verdeutlich hat, dass das gar nicht so furchtbar ist, wie lange angenommen.
26.04.2020 19:22 Uhr
Zitat:
Irgendwo ist eine Firma auch ein Team, und wenn man die Kollegen niemals live sieht, kann man da überhaupt einen Bezug dazu aufbauen? Es gibt auch Dinge die man in Meetings klären muß, und Online-Meetings sind nun mal nicht dasselbe.


Zwischen "nie sehen" und "Recht auf Homeoffice" liegen dann doch Welten. Wenn das Unternehmen einen Workshop mit Answesenheitspflicht organisiert, dann dürfte das doch das Recht auf Homeoffice brechen.

Viele meiner Kollegen sind irgendwo auf der Welt verteilt. Selbst die, die vergleichsweise nahe sind (300-500 km) sehe ich, auch wenn ich im Büro bin, häufig nur per Videotelefonie. Ob ich dafür im Büro sitze oder zu Hause, ist an dieser Stelle kein Unterschied.
26.04.2020 19:35 Uhr
Klingt zumindest nachvollziehbar, jetzt auch ein solches Recht einzuführen, wo es möglich ist. Mich wird es wenig betreffen, da weder mein noch der Job meiner Frau rein durch Homeoffice machbar ist.

Mir stellt der Arbeitgeber zwar ein Laptop zur Verfügung, das ist aber mehr Pflicht als Freiheit. Von Führungskräften wird bei uns erwartet, dass sie "immer im Dienst" sind.
26.04.2020 21:23 Uhr
Halte ich auch aus Arbeitnehmersicht nicht für sinnvoll.

Unabhängig davon, daß es u.a. die bereits genannten Berufe und Tätigkeiten gibt, in denen Heimarbeit gar nicht möglich ist, halte ich die durch diese Form der Tätigkeit bedingte Aufhebung von Berufs- und Privatleben für wenig erstrebenswert und sinnvoll.

Die bisher wenigen Untersuchungen zeigen, daß die Arbeitsbelastung in Heimarbeit auch ohne direkte Kontrolle des Arbeitgebers tendentiell ansteigt.

Zudem setzen sich viele Arbeitnehmer bei Heimarbeit selbst unter Leistungsdruck und arbeiten häufig sogar länger, als am Firmenarbeitsplatz.

Außerdem nimmt der Drang/Druck zu, auch außerhalb sonstiger "normaler" Dienstzeiten als Arbeitskraft verfügbar zu sein.

Insgesamt steigt aus meiner Sicht die Neigung zur Selbstausbeutung.

Das mag im Sinne und Interesse des Arbeitgebers sein; langfristig schaden sich nach meiner Einschätzung die Arbeitnehmer allerdings selbst durch eine solche Regelung.
27.04.2020 01:20 Uhr
Was man in der Homeoffice nicht alles noch so nebenher machen kann, Homeschooling zum Beispiel, Homekindergardening. Haushalt machen und gleichzeitig auch noch produktiver sein als wäre man im Büro. Daheim mehr leisten als man in den 8 Stunden im Büro leisten würde funktioniert natürlich nur dann, wenn man in der Tat nicht nur 8 Stunden arbeitet. Der Arbeitgeber freut sich über die unbezahlten Überstunden ... Wer da als Arbeitgeber dagegen argumentiert hat entweder noch nicht begriffen, das die Mehrheit der Arbeitnehmer selber den Überblick verlieren, wie lange sie daheim wirklich arbeiten oder er hat schon begriffen, das man damit auf lange Sicht die engagierten Arbeiter kaputt macht.
27.04.2020 07:05 Uhr
Zitat:
Bei den typischen Büroberufen ohne direkten Kundenkontakt sollte das natürlich ganz einfach umzusetzen sein.


In der Wirtschaft auf jeden Fall. Im öD und den am öD angelehnten Bereichen wird das nur begrenzt möglich sein. Das papierlose Büro, von dem seit beinahe 20 Jahren fabuliert wird, ist nämlichxweit und breit nicht in Sicht, trotz einiger kleinerer Fortschritte.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.04.2020 07:42 Uhr. Frühere Versionen ansehen
27.04.2020 07:42 Uhr
Zitat:
Das papierlose Büro, von dem seit Ben 20 Jahren fabuliert wird


Es wäre ein guter Zeitpunkt, jetzt nochmal darüber nachzudenken und zu prüfen, ob das wirklich so unmöglich ist, wie man seit 20 Jahren vorgibt.
27.04.2020 07:45 Uhr
Zitat:
Es wäre ein guter Zeitpunkt, jetzt nochmal darüber nachzudenken und zu prüfen, ob das wirklich so unmöglich ist, wie man seit 20 Jahren vorgibt.


Hauptargument ist immer, dass die flächendeckende Einführung der digitalen Signatur zu teuer sei.
Nicht verwunderlich, wenn immer irgendwo Misswirtschaft im Bauwesen, im Finanzsektor, in der Autobranche oder im Versicherungswesen mit Staatsgeld ausgebügelt werden muss.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.04.2020 07:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
27.04.2020 07:46 Uhr
Zitat:
Daheim mehr leisten als man in den 8 Stunden im Büro leisten würde funktioniert natürlich nur dann, wenn man in der Tat nicht nur 8 Stunden arbeitet. Der Arbeitgeber freut sich über die unbezahlten Überstunden ...


Homeoffice funktioniert nur, wenn es analog zur Arbeit im Büro läuft. Man fängt morgens irgendwann an, macht auch z.B. eine Mittagspause und hört am Nachmittag/Abend auch bewusst auf.

Wenn man natürlich noch zwischendurch alles mögliche macht, was man so zu Hause machen könnte, verwischen Arbeit und Privatleben und man ist permanent beruflich unterwegs, auch mit Folgen für das Zeitkonto.
27.04.2020 09:02 Uhr
Zitat:
Es gibt auch Dinge die man in Meetings klären muß, und Online-Meetings sind nun mal nicht dasselbe.


Das Recht auf "Home-Office" wird mit Sicherheit gestaltbar sein. Sowohl durch die Betriebspartner (Betriebsrat/Personalrat und Arbeitgeber), als auch im Arbeitsvertrag.

Zitat:
Vielleicht kann man entsprechend ausformulieren (z.B. daß das Recht nicht unbegrenzt gilt).


Im Gesetz wird wahrscheinlich ein Passus stehen, nachdem nach bestimmten Kriterien und in bestimmter Weise das Direktionsrecht des Arbeitgebers gilt (Direktions-/oder Weisungsrecht = Die nähere Bestimmung der Arbeit nach Zeit, Art und Ort)
27.04.2020 20:59 Uhr
Ich finde ein Recht auf Homeoffice schwierig, mal ganz davon abgesehen, dass es sich in vielen Berufen überhaupt nicht umsetzen lässt. Und es kommt eigentlich auch zu einem falschen Zeitpunkt. Viele Arbeitgeber merken gerade, dass Homeoffice doch geht oder besser geht als erwartet. Nur hat Homeoffice für alle Beteiligten auch nicht nur Vorteile.
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