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Fragenübersicht Ist die momentane Konsumgesellschaft gedeihlich?
1 - 14 / 14 Meinungen
26.10.2019 09:54 Uhr
Zitat:
Den Markenwahn der letzten 15 Jahre gab es früher nicht, (...)


Diese Behauptung bezweifele ich. Auch in den vergangenen Jahrzehnten wurden Kinder diskriminiert, weil z.B. ein Streifen an den Schuhen fehlte o.ä.

Zur Frage, ob die momentane Konsumgesellschaft "gedeihlich" ist, kann ich grundsätzlich nein sagen. Es ist ein Wesen des Kapitalismus ständig Konsumbedarf zu erwecken, der lediglich der Verschwendung wertvoller Ressourcen dient. Die Folgen der Ausbeutung von Mensch und Natur sind unübersehbar. Wir müssen wieder zu einem System zurückkehren, in dem Waren für den täglichen Bedarf für verfügbar und bezahlbar und Konsumgüter vor allem langlebig sind, ohne der Umwelt zu schaden. Die Ökonomie muss dem Menschen dienen und nicht der herrschenden Klasse.
26.10.2019 09:57 Uhr
Den Markenwahn gab's schon vor knapp 40 Jahren, als ich in der Grundschule war.

Nur gab's da tatsächlich angebissene Äpfel nur in der Brotdose und weniger als Statussymbol.
26.10.2019 09:59 Uhr
Zitat:
Den Markenwahn der letzten 15 Jahre gab es früher nicht, er ist heute zusammenhängend mit dem Informationswahn medialer Reize verbunden, gerade durch überflüssige "soziale Netzwerke", Konsum und Modewahn. Billigläden mit Schuhen für 3 Euro, hergestellt in der dritten Welt zum Plaisir wahngetriebener junger Leute in den hiesigen Gefilden.


Was denn nun Markenwahn oder Billigheimer?

Als ich vor über 15 Jahren zur Schule gehangen bin war der Markenwahn weit verbreitet.
Egal ob Schulranzen, Füller oder Turnschuhe.
26.10.2019 10:03 Uhr
Zitat:
Nur gab's da tatsächlich angebissene Äpfel nur in der Brotdose und weniger als Statussymbol.


Apple hatte damals das Image des Revoluzzers gegen das Microsoft-Imperium. Die Unternehmen sind im kapitalistischen System schon immer recht kreativ gewesen, sich ein bestimmtes Markenimage zurechtzulegen.

Apple ist aber ein gutes Beispiel für die Auswüchse des Kapitalismus: überteuerte Produkte, die sich durch bestimmte Design-Entscheidungen als inkompatibel und schwer reparierbar erweisen.

Da greife ich lieber zu meiner PC-Kiste und schraube mir meine Einzelteile (CPU, Speicher, Grafikkarte) selbst zusammen - und mit Linux für lau rennt die Kiste auch wieder.
26.10.2019 10:26 Uhr
Ich bin Jahrgang 1964 und in meiner Schulzeit gab es Markenzwang.
26.10.2019 10:35 Uhr
Zitat:
Den Markenwahn der letzten 15 Jahre gab es früher nicht

Keine Ahnung wo der Umfragesteller aufgewachsen ist. In einer normalen deutschen Stadt eher nicht.
Eingeschult 1969 gab es diesen Markenzwang vom ersten Tag an.

Wer keinen Geha- oder Pelikanfüller hatte sondern ein NoName war ein Loser, wer keine Adidastreter hatte war ein Loser, wer in den 70ern kein BW-Parka hatte war ein Loser..
Das ließe sich endlos fortsetzen.

Mit der Realität hat die Umfrage leider nichts zu tun.
26.10.2019 10:40 Uhr
Zitat:


Apple hatte damals das Image des Revoluzzers gegen das Microsoft-Imperium



Vor 40 Jahren? Eher nicht.

Ansonsten ist dein Gejammer eher ermüdend. Jeder kann entscheiden, ob er sein Geld in überteuerte angebissene Äpfel investiert oder in andere Produkte.
26.10.2019 10:45 Uhr
Das mit den Marken gabs immer schon. Und Billigkram gabs auch immer schon.

Nur war hinter einer Marke auch mal ein Markenversprechen: zum einen waren Marken mal innovativ und dann wurden sie auch lange Zeit unter fairen Bedingungen hergestellt. Und konnten oft auch repariert werden, so dass es sich lohnte.

Heute hat z.B. die Textilindustrie in großen Teilen keine eigenen Fabriken mehr, sondern es werden in der selben Fabrik in Bangladesh markenlose Ware, Tommy Hilfiger und weitere Marken zusammengeklöppelt. Keine Verantwortung, kein Produktversprechen, keine soziale Verantwortung, kein gar nichts.

Das ist der eine Unterschied.

Ein weiterer: das mittlere Preissegment, was ich immer so als "Möchtegern-Marke" bezeichne- in den Anfängen waren das z.B. S.Oliver und Esprit- heute sind sie etabliert- ist fast weggebrochen.

Heute ist entweder Kik oder teuer. Und teuer halt nicht besser. Der Mittelbau ist weg.

Und jetzt mal eine Story aus meinem ganz privaten Wahnsinn: ich habe mir 2006 in einem Ausverkauf eines Juweliers eine Tissot Automatikuhr gekauft- die braucht keine Batterie, sondern geht rein durch die Bewegung. Wenn man sie länger nicht mehr angehabt hat, muss man sie allerdings ein bißchen aufziehen. Die funktionierte nicht mehr. Da es meine Lieblingsuhr ist, habe ich sie dann reparieren lassen. Immerhin geht das. Der Witz an der Sache ist: ich habe sie damals von 250 EUR reduziert auf 160 EUR gekauft. Die Reparatur hat jetzt 138 EUR gekostet.

Ich bin da zwiegespalten: einerseits ist das ne Menge Geld. Andererseits: etwas vergleichbares neu kaufen, wäre nach 13 Jahren viel teurer. Wenn man hingegen wiederum bedenkt, was man bei anderen Gütern, wie z.B. Autos in 13 Jahren an Inspektionen ausgibt und bei ner Uhr dauerts 13 Jahre, bis man überhaupt was ausgeben muss. Immerhin: sie läuft und läuft und läuft wieder wie einst. Wenn ich dafür jetzt wieder 13 Jahre Ruhe habe, hat es sich doch gelohnt. Aber geschluckt hab ich natürlich erst mal.

Ach ja: auch ne Billiguhr würde natürlich die selbe Funktion erfüllen. Nur manchmal will man halt auch etwas haben, was einem richtig gut gefällt. Die erhöhte Ausgabe lohnt bei ner Uhr irgendwie noch mehr als bei Kleidung, weil ne Uhr länger hält.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.10.2019 10:49 Uhr. Frühere Versionen ansehen
26.10.2019 12:10 Uhr
Markenartikel waren noch nie wichtig und sind weiterhin nicht wichtig. Sie sind eher etwas für mittelprächtig gestellte, die sich einbilden, sich durch diese aufwerten zu können. Eventuell mögen sich auch schlechter gestellte einbilden, ohne Markenartikel abgewertet zu sein. Beides ist und war aber quatsch. Freunde, die auf Markenartikel wert legen, sind die Freundschaft nicht wert und beweisen dadurch nur Dummheit und schlechten Charakter.
26.10.2019 15:02 Uhr
Ich meine, es findet inzwischen ein Umdenken statt (was ich sehr positiv sehe). Auf EU-Ebene haben wir z.B. die Ökodesign-Richtlinie, die besagt daß elektrische / elektronische Geräte reparabel sein müssen. Die ist auch ein Ausdruck einer Stimmung in der Gesellschaft, die sich eben gegen das ständige Wegwerfen und Neukaufen richtet.
26.10.2019 15:42 Uhr
Zitat:
Zitat:
Den Markenwahn der letzten 15 Jahre gab es früher nicht

Keine Ahnung wo der Umfragesteller aufgewachsen ist. In einer normalen deutschen Stadt eher nicht.
Eingeschult 1969 gab es diesen Markenzwang vom ersten Tag an.

Wer keinen Geha- oder Pelikanfüller hatte sondern ein NoName war ein Loser, wer keine Adidastreter hatte war ein Loser, wer in den 70ern kein BW-Parka hatte war ein Loser..
Das ließe sich endlos fortsetzen.

Mit der Realität hat die Umfrage leider nichts zu tun.


Bei uns warst du mit Geha schon nicht ganz so in. Pelikan musste es sein.

Die Jeans musste bei uns eine Wrangler sein, keine Ahnung ob es die noch gibt.
26.10.2019 20:03 Uhr
Zitat:

Bei uns warst du mit Geha schon nicht ganz so in. Pelikan musste es sein.


Bei uns hielt sich das in etwa die Waage. Nervig waren die unterschiedlichen Patronen. Mein erster Füller war ein Pelikan, der aber schnell durch einen Geha ersetzt wurde- hatten einfach die für mich besseren weil breiteren Federn. Und natürlich den Reservetank mit dem man noch ein bißchen weiter schreiben konnte, wenn die Pelikaner sich eine neue Patrone betteln mussten.

Irgendwann landete man dann aber eh bei Lamy. Für mich immer noch die besten Schreibgeräte. Und bei Blei-und Buntstiften macht Faber Castell immer noch niemand was vor. Die brechen nicht so schnell ab wie andere, die lassen sich prima anspitzen. Manchmal ist der Mehrpeis für ein Produkt halt noch berechtigt.
26.10.2019 20:41 Uhr
Zitat:


Die Jeans musste bei uns eine Wrangler sein, k



Gibt es.
Aber eher für 25 € bei real. Statusmäßig ist das nix mehr.
27.10.2019 08:09 Uhr
Zitat:
Heute hat z.B. die Textilindustrie in großen Teilen keine eigenen Fabriken mehr, sondern es werden in der selben Fabrik in Bangladesh markenlose Ware, Tommy Hilfiger und weitere Marken zusammengeklöppelt. Keine Verantwortung, kein Produktversprechen, keine soziale Verantwortung, kein gar nichts.


Das trifft es ziemlich gut und sollte eher eine Tendenz befeuern, auf entsprechende Markenware zu verzichten.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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