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Fragenübersicht Verrohung der Sprache - Deine Meinung?
1 - 20 / 24 Meinungen+20Ende
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14.10.2019 23:16 Uhr
Hart aber Fair, Friedman... ich weiß nicht wer schlimmer ist. Sowas tue ich mir nicht freiwillig an.

Ausgerechnet die schwingen jetzt große Reden über "Verrohung der Sprache"? Pot calling kettle black.
14.10.2019 23:22 Uhr
Ich schaue keine Polittalkshows. Wenn Friedman zu Gast ist erst recht nicht. Danach könnte ich nicht mehr schlafen.

Zum Thema: Eine Verrohung der Sprache ist natürlich nichts Schönes. Polemik sollte aber möglich sein. Unsere Gesellschaft ist tendenziell zu empfindlich geworden, was Worte angeht.
14.10.2019 23:22 Uhr
Blödsinn.

Gibt nicht wenige die der "guten alten Zeit" hintertrauern als auch Politiker noch "ehrlich" waren.
Auf deutsch: Sie sich öffentlich verbale Ausfälle leisteten. Hodentöter, Schnauze Iwan, Massenmörder , Arschloch usw. waren durchaus normal im Bundestag.
Für den Normalbürger war auch das eine Art Ventil.
Mit dem Einzug der politischen Korrektheit wurden solche Ausfälle immer seltener. Gefühlt spricht niemand mehr was er wirklich denkt.
Da wundert es kaum wenn die vermeintliche Anonymität des Netzes genutzt wird um "Klartext" zu reden.

Und gerade die, die sich über eine angebliche Verrohung echauffieren, sind eigentlich die schlimmsten.
Wohl gegelt und gespreizt rammen sie Dir lächelnd das Messer in den Rücken.

Wer sich über die Verrohung beschwert täte gut daran sich mal mit unserer Sprache zu beschäftigen statt aus dem Tal der Ahnungslosen zu blubbern.
14.10.2019 23:25 Uhr
Zitat:
Blödsinn.

Gibt nicht wenige die der "guten alten Zeit" hintertrauern als auch Politiker noch "ehrlich" waren.
Auf deutsch: Sie sich öffentlich verbale Ausfälle leisteten. Hodentöter, Schnauze Iwan, Massenmörder , Arschloch usw. waren durchaus normal im Bundestag.

In der Tat. Strauß bezeichnete politische Gegner gern mal als "Ratten und Schmeißfliegen". Auf der anderen Seite war Wehner auch alles andere als zimperlich.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.10.2019 23:25 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.10.2019 23:36 Uhr
@ rKa und Vansen
Meiner Meinung nach waren Qualität und Umfeld dieser Sprüche aber kaum vergleichbar mit der Gegenwart. Das hängt ein bisschen damit zusammen, das Äußerungen heute anders und intensiver im öffentlichen Licht stehen als es damals der Fall war. Wenn, sagen wir, Ralph Brinkhaus im Bundestag Rolf Mützenich als Vaterlandsverräter bezeichnen würde, dann stünde das nicht nur in allen Zeitungen, sondern wäre auch bei YouTube nachzusehen und stünde sofort im Wikipedia-Artikel von Brinkhaus. Jeder kriegt es also mit und es bleibt in Erinnerung. Wehners Sprüche und die von Strauß und weiß nicht wer erinnern wir zwar heute noch, aber ich glaube, viele Menschen kannten damals diese Einzelaussagen weniger, sondern hatten eher ein Gesamtbild in Richtung besonderer Raufbolde. Und wenn ich mich richtig erinnere kamen die heftigen und teils persönlich geführten Debatten im Bundestag spätestens Ende der 1980er auch gar nicht mehr gut in der Bevölkerung an, es gab damals jedenfalls umfangreiche Bemühungen für eine Parlamentsreform, um unter anderem diese Entwicklungen abzustellen.

Für die heutige Zeit und gesamtgesellschaftlich glaube ich, dass hinter der Verrohung zwei Einzelaspekte stehen: Erstens dass in der Öffentlichkeit heute tatsächlich stärker darauf geachtet wird, was man sagt und zweitens, dass es ein Internet gibt, indem man - wenn man will eben anonym - all das ablassen kann, was man sich vielleicht öffentlich nicht traut zu sagen. Früher war es der Stammtisch, an dem man die gesammelten Parolen einer Woche ablassen konnte. Die Reichweite lag vielleicht bei zehn Personen. Heute ist es das Internet, die Reichweite ist um einiges größer und wer schreibt, der bleibt.

Generell meine ich ansonsten beobachten zu können, dass immer häufiger nur noch übereinander, immer seltener aber miteinander geredet wird.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.10.2019 23:37 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.10.2019 23:39 Uhr
Ich sehe diese Sendung eigentlich kaum und einiges stieß mich immer ab.

Hier habe ich zufällig 'reingeschaltet und hörte Friedmann zu, denn er sprach auch davon, daß der Judenhaß nicht deutschen Ursprunges ist, allerdings natürlich die Vernichtungslager!

Er äußerte weiter, daß diese Gewalt in unserem Land nicht allein nur gegen Juden gerichtet ist und daß sie verbal beginnt...
Ich fand es schon beeindruckend, daß er als Jude in dieser umfassenden Dimension argumentierte und appellierte!

Da ich selbst hier in einer Diskussion mich ähnlich zu dem Beginn von Gewalt kürzlich äußerte und diese Tatsache auch im RL in Gespräche trage bzw. zuhöre, fand ich sein Statement als Zusammenfassung seiner eigenen und eines Teils von Volkes Meinung!
Außerdem mag jeder zu ihm stehen, wie er will.
Er hat Recht!
14.10.2019 23:44 Uhr
@Olaf Scholz
Ich habe wie gesagt die Sendung nicht gesehen, deshalb weiß ich nicht, auf wen sich das mit der "Verrohung der Sprache" bezog. Auf den Bundestag bezogen ist es jedenfalls sicher falsch, da geht es verglichen mit vor ein paar Jahrzehnten deutlich zivilisierter zu.

Allerdings stimme ich @rKa auch zu, dass das heute einfach verklausulierter und hinterhältiger und manipulativer vonstatten geht. Und was das angeht, sind gerade Plasberg und Friedman absolut keine Vorbilder.
14.10.2019 23:51 Uhr
"Unsere Gesellschaft ist tendenziell zu empfindlich geworden, was Worte angeht."



Dem widerspreche ich!

Niemand hat sich das Recht zu nehmen, mit Worten die Würde eines anderen Menschen zu beschädigen.

Und natürlich folgen der Verrohung unserer Sprache Taten, denen dann Fassungslosigkeit entgegengesetzt wird und manchmal eine vorschnelle Zuordnung, die wiederum ein verbales Ventil sucht!
15.10.2019 06:23 Uhr
Zitat:
Meiner Meinung nach waren Qualität und Umfeld dieser Sprüche aber kaum vergleichbar mit der Gegenwart. Das hängt ein bisschen damit zusammen, das Äußerungen heute anders und intensiver im öffentlichen Licht stehen als es damals der Fall war.


Das sehe ich doch etwas differenzierter.
Es nun nur für alle sichtbarer was schon immer da war.
Wenn es für "Wutbürger" die Möglichkeit der Öffentlichkeit gab war der Tenor kein anderer.
Einfach mal ein paar alte Dokumentationen ansehen.
Besonders deutlich wird's bei Passantenmeinungen Ende60/Anfang70 über Studenten, Hippies, Flower Power etc.

Da hatte man keine Hemmungen Andersdenkenden vor der Kamera den Weg in die Gaskammer zu wünschen.
"Unter Adolf hätte es das nicht gegeben", "das Pack gehört ins Lager", " an die Wand damit"..

Das Netz multipliziert heute jede Aussage, aber eine Steigerung der Verrohung mag ich da nicht erkennen. Es war schon immer da.
15.10.2019 06:34 Uhr
Weniger eine Verrohung der Dprache. Ich sehe eher eine Verrohung der öffentlich ausgesprochenen Inhalte. Nazisprech wird heute kaum mehr verborgen. Das alles unter dem Tarnkäppchen vermeintlicher Enttabuisierung.
15.10.2019 06:34 Uhr
Was konnte Paolo denn zum Thema beitragen?

Diesen Mann mag ich, wie Seife im Mund.
15.10.2019 06:35 Uhr
Zitat:
Was konnte Paolo denn zum Thema beitragen?

Diesen Mann mag ich, wie Seife im Mund.


Gut, Du magst ihn nicht.
Also kann er auch nichts Richtiges sagen?
15.10.2019 06:41 Uhr
Zitat:
Zitat:
Was konnte Paolo denn zum Thema beitragen?

Diesen Mann mag ich, wie Seife im Mund.


Gut, Du magst ihn nicht.
Also kann er auch nichts Richtiges sagen?


Doch theoretisch schon. Ich gebe aber zu, dass ich ihm erstmal nichts glaube.

Er ist der typische Hetzer. Er predigt Wein und säuft Wasser. Er hinterlässt einen grünen Schimmer der Bosheit.

Kein guter Nachfolger für Herrn Bubis.

15.10.2019 06:57 Uhr
Es wird ja eine falsche Behauptung impliziert.
Früher war alles besser.
Und um diese falsche Behauptung zu untermauern gehen einige jetzt auf Ursachen Forschung.
Da ist einmal die AfD Schuld, dann ist Computer spielen natürlich ganz schlimm und erst die Verrohung der Sprache.

Die tun alle so als habe es Solingen nie gegeben, als ob niemals eine Bombe auf dem Oktoberfest explodiert ist...
15.10.2019 08:21 Uhr
Zitat:
Unsere Gesellschaft ist tendenziell zu empfindlich geworden, was Worte angeht.


Absolute Zustimmung. Wir werden mehr und mehr zu einer Gesellschaft, in der du kaum noch was sagen kannst, ohne, dass irgendwer daran Anstoß nimmt. Dieser Unsinn muss aufhören. Mir ist lieber, wenn mir jemand ganz klar und deutlich sagt, was Phase ist, als wenn er seine Beleidigung so verklausuliert und verdreht, dass er am Ende selbst schon nicht mehr mitbekommt, dass er mich gerade beleidigen wollte. Alberner Kindergartenscheiß.
15.10.2019 08:29 Uhr
Zitat:
Mir ist lieber, wenn mir jemand ganz klar und deutlich sagt, was Phase ist, als wenn er seine Beleidigung so verklausuliert und verdreht, dass er am Ende selbst schon nicht mehr mitbekommt, dass er mich gerade beleidigen wollte.


Hast recht, Arschloch Kaffeetasse.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.10.2019 08:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.10.2019 09:27 Uhr
Zitat:
Zitat:
Unsere Gesellschaft ist tendenziell zu empfindlich geworden, was Worte angeht.


Absolute Zustimmung. Wir werden mehr und mehr zu einer Gesellschaft, in der du kaum noch was sagen kannst, ohne, dass irgendwer daran Anstoß nimmt. Dieser Unsinn muss aufhören. Mir ist lieber, wenn mir jemand ganz klar und deutlich sagt, was Phase ist, als wenn er seine Beleidigung so verklausuliert und verdreht, dass er am Ende selbst schon nicht mehr mitbekommt, dass er mich gerade beleidigen wollte. Alberner Kindergartenscheiß.


Am besten ist doch, miteinander reden zu können ohne sich kryptisch oder nichtkryptisch beleidigen zu müssen. Da kann ganz generell in der Gesellschaft etwas mehr drauf geachtet werden, finde ich.
15.10.2019 09:37 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Unsere Gesellschaft ist tendenziell zu empfindlich geworden, was Worte angeht.


Absolute Zustimmung. Wir werden mehr und mehr zu einer Gesellschaft, in der du kaum noch was sagen kannst, ohne, dass irgendwer daran Anstoß nimmt. Dieser Unsinn muss aufhören. Mir ist lieber, wenn mir jemand ganz klar und deutlich sagt, was Phase ist, als wenn er seine Beleidigung so verklausuliert und verdreht, dass er am Ende selbst schon nicht mehr mitbekommt, dass er mich gerade beleidigen wollte. Alberner Kindergartenscheiß.


Am besten ist doch, miteinander reden zu können ohne sich kryptisch oder nichtkryptisch beleidigen zu müssen. Da kann ganz generell in der Gesellschaft etwas mehr drauf geachtet werden, finde ich.

Jein. Es täte auch gut, den Empfindlichkeitsregler wieder auf ein normales Level herunterzuschieben.
15.10.2019 09:48 Uhr
@ KT Das sehe ich, allerdings in den letzten Jahren auch in einer aus meiner Sicht anderen und schöneren Diskurskultur sozialisiert, anders. Es geht auch ohne Schimpf und Schande.
15.10.2019 10:07 Uhr
Zitat:
@ KT Das sehe ich, allerdings in den letzten Jahren auch in einer aus meiner Sicht anderen und schöneren Diskurskultur sozialisiert, anders. Es geht auch ohne Schimpf und Schande.

Wer sagt was von Schimpf und Schande?
Es geht eher darum, dass heutzutage mitunter Dinge bereits als Beleidigung und Affront wahrgenommen werden, die halt mal meilenweit davon entfernt sind, welche zu sein. Diese "Claudia Roth-Gedächtnis" Befindlichkeitshysterie ist albern, sorry.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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