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Fragenübersicht Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen - Welcher Aspekt ist dir hierzu wichtig?
1 - 18 / 18 Meinungen
15.06.2017 00:33 Uhr
Mir ist das tatsächlich in der Pflege meiner Mutter einmal passiert, dass ich in Worten sehr unwirsch geworden bin, weil gerade alles sehr schwierig und anstrengend war und ich dabei war, die Geduld zu verlieren. Sie hat mir das dann glücklicherweise gesagt und ich bin eine Zeit aus der Situation rausgegangen und habe wieder Kräfte gesammelt. Insgesamt war die Pflegesituation damals zu stark auf eine Person, nämlich auf mich, ausgerichtet und in der Folge hatten wir das in der Familie dann auf mehr Schultern verteilt.
15.06.2017 18:56 Uhr
Wir sollten unser Geld für Sinnvolleres ausgeben, als für Rüstung.
15.06.2017 19:58 Uhr
Zitat:
Wir sollten unser Geld für Sinnvolleres ausgeben, als für Rüstung.


Auf jeden Fall gäbe es im Bereich Pflege im Alter aber auch im Krankenhaus genug Bedarf und dann die Möglichkeit Personal auch gut zu bezahlen.
18.06.2017 00:04 Uhr
Zitat:
Zitat:
Wir sollten unser Geld für Sinnvolleres ausgeben, als für Rüstung.


Auf jeden Fall gäbe es im Bereich Pflege im Alter aber auch im Krankenhaus genug Bedarf und dann die Möglichkeit Personal auch gut zu bezahlen.

Von guter Bezahlung wird die Pflege nicht besser. Examinierte Pflegekräfte verdienen heute schon überdurchschnittlich für einen einfachen Ausbildungsberuf. Die Arbeitsbelastung und damit die Anzahl der Kräfte müsste geändert werden, sofern dafür Möglichkeiten zur Verfügung stünden. Und ansonsten gehört halt ordentlich Kohle in die Digitalisierung der Branche investiert.
Auch sogenannte Misshandlungen ohne böse Absicht dürften vor allem mit der mangelnden Zeit der Pflegekräfte zu tun haben.

Was sich sonst ändern müsste bzgl. eines humanen Alterns in einer an Nachwuchs und Familienbande armen Gesellschaft: Mehr Ehrenamt, mehr kostengünstige Betreuungspersonen in Altenheimen. Leute unter 70, die bereit sind, dort Zeit zu verbringen. Mehrgenerationeneinrichtungen, z.B. Kindergarten oder Schule und Altenheim unter einem Dach und Nutzung entsprechender Symbiosen. Förderung des Verantwortungsgefühls füreinander auch auf institutioneller Ebene (Sozialdienst für Schüler z.B., da lernt man ggfls. mehr als im Religionsunterricht). Einbindung von Senioren in das gesellschaftliche Leben, ohne sie in diesen frustrierenden Einrichtungen unter anderen Sterbenden stundenlang vor dem Fernseher zu parken.

Die Mittel sind vielfältig und bekannt. Müsste halt nur ein politischer Wille da sein. Und Interesse bei den Jüngeren, möglichst schon bevor ihre eigenen Eltern Probleme bekommen.
18.06.2017 00:22 Uhr
"Examinierte Pflegekräfte verdienen heute schon überdurchschnittlich für einen einfachen Ausbildungsberuf."

Im Verhältnis zur Schwere der Arbeit glaube ich das nun eher nicht. Kommt auch auf die Einrichtungen und Träger an.

"Die Arbeitsbelastung und damit die Anzahl der Kräfte müsste geändert werden, sofern dafür Möglichkeiten zur Verfügung stünden."

Das ist richig, genauso wie im Krankenhaus fehlen in der Pflege Zigtausende Arbeitsplätze.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.06.2017 00:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
18.06.2017 00:37 Uhr
Zitat:
Im Verhältnis zur Schwere der Arbeit glaube ich das nun eher nicht. Kommt auch auf die Einrichtungen und Träger an.

Nun ist das aber kein Problem der Pflege an sich, sondern des Systems. Ich beneide einen Altenpfleger nicht um seinen Job. Noch weniger aber einen Arbeiter bei der Autobahnmeisterei. Und der verdient weit weniger, auch weil man mit dem Thema nicht so leicht Emotionen schüren kann.
18.06.2017 00:51 Uhr
Zitat:
Von guter Bezahlung wird die Pflege nicht besser. Examinierte Pflegekräfte verdienen heute schon überdurchschnittlich für einen einfachen Ausbildungsberuf

Kann man anders sehen.
So toll ist die Bezahlung nämlich nicht. Angesichts der Tatsache daß das Pflegepersonal ständig mit einem Bein im Knast steht.
Außerdem sind dort meisten Hausverträge üblich, die deutlich schlechter gestaltet sind als der Normtarif.

Es ist mittlerweile fast Standard daß mehr Pflegehelfer beschäftigt werden, die trotz schlechter Ausbildung und ausdrücklichen Verbots die tatsächliche Pflege ausüben. Incl. Medizinvergabe etc.
Verantwortlich ist dann aber, wenn was schief läuft, die vorgesetzte Altenpflegerin.
Standard ist 1 examinierte Kraft auf 20 plus X zu Pflegende.

In GB z.B. gilt der Pflegeberuf übrigens als akademischer. Auch, zu Teilen, in der Schweiz.
18.06.2017 01:02 Uhr
Das wahre Problem sind die Vorgaben.
Es wird mehr Wert auf die Führung der jeweiligen Listen und deren penibler Einhaltung gelegt, als auf die Bedürfnisse der Klienten.

So sind z.B. 15 Minuten für Duschen und Bekleiden gelistet.
Wer mal versucht hat einen dementen Menschen in 15 Minuten zu duschen und anzuziehen weiß daß das schlicht nicht möglich ist.

Auch die "Rechnung" des MD zum Personal ist schon ziemlich seltsam. Um es freundlich zu sagen.

Offiziell hat eine Einrichtung bei Vollbelegung mit einer bestimmten Zahl von Pflegern zu arbeiten.
Interessant für den MD ist aber nur daß der Personalschlüssel auf dem Papier stimmt.
Krankheitsbedingte Ausfälle, Mutterschutz, Urlaub etc. werden nicht einberechnet.
So kommt es dann dazu daß eben eine Kraft auch mal für 40 Klienten zuständig ist.
18.06.2017 01:04 Uhr
Zitat:
Und der verdient weit weniger, auch weil man mit dem Thema nicht so leicht Emotionen schüren kann.


Grundsätzlich auch gerechtfertigt.

Wär schon schräg wenn die Qualität einer Fahrbahn den gleichen Stellenwert wie die Arbeit mit Schutzbefohlenen hätte.

Ist leider viel zu häufig üblich..
18.06.2017 01:07 Uhr
rKa:
Das heißt im Klartext, dass du für eine Entprofessionalisierung der Altenpflege eintrittst? Darauf würde es doch hinauslaufen, wenn Listen nicht mehr ordentlich gepflegt werden, Angehörige/Krankenkassen die Leistungen nicht mehr kontrollieren könnten etc.
18.06.2017 01:12 Uhr
Zitat:
Zitat:
Und der verdient weit weniger, auch weil man mit dem Thema nicht so leicht Emotionen schüren kann.


Grundsätzlich auch gerechtfertigt.

Wär schon schräg wenn die Qualität einer Fahrbahn den gleichen Stellenwert wie die Arbeit mit Schutzbefohlenen hätte.

Ist leider viel zu häufig üblich..

Blödsinn. Die Sicherheit und Qualität der Straßen kann erstens lebenswichtig für zahllose Nutzer sein, zweitens werden Angestellte nunmal nicht nur für Verantwortung bezahlt, sondern auch für Arbeit und ggfls Risiko. Und die Belastung bei einer schwer körperlichen Tätigkeit umgeben vom Dauerstress und -lärm der Aurobahn und der dort real vorhandenen, ständigen Gefahr für Leib und Leben (es werden weit mehr dieser Mitarbeiter im Dienst getötet als z.B. Polizisten), rechtfertigt mindestens ebenso eine höhere Bezahlung wie die direkte Arbeit mit Schutzbefohlenen. Nicht nur das angebliche Knastrisiko im Altenheim könnte in Geldwert berücksichtigt werden, sondern auch sowas.
18.06.2017 01:50 Uhr
Zitat:
Das heißt im Klartext, dass du für eine Entprofessionalisierung der Altenpflege eintrittst? Darauf würde es doch hinauslaufen, wenn Listen nicht mehr ordentlich gepflegt werden, Angehörige/Krankenkassen die Leistungen nicht mehr kontrollieren könnten etc.

Blödsinn.
Das heißt daß der Personalschlüssel um ein vielfaches höher gesetzt werden muß, damit überhaupt der Mindeststandard, und nichts anderes wird in der Pflegedoku gefordert, eingehalten werden kann.


Zitat:
Die Sicherheit und Qualität der Straßen kann erstens lebenswichtig für zahllose Nutzer sein, zweitens werden Angestellte nunmal nicht nur für Verantwortung bezahlt, sondern auch für Arbeit und ggfls Risiko. Und die Belastung bei einer schwer körperlichen Tätigkeit umgeben vom Dauerstress und -lärm der Aurobahn und der dort real vorhandenen, ständigen Gefahr für Leib und Leben (es werden weit mehr dieser Mitarbeiter im Dienst getötet als z.B. Polizisten), rechtfertigt mindestens ebenso eine höhere Bezahlung wie die direkte Arbeit mit Schutzbefohlenen. Nicht nur das angebliche Knastrisiko im Altenheim könnte in Geldwert berücksichtigt werden, sondern auch sowas.

Strassen kann man sperren wenn was nicht in Ordnung ist.
Falsche Medikamentenvergabe ist dann doch eine andere Hausnummer.
Die Strassen werden nach Fertigstellung begutachtet und abgenommen, oder eben nicht.
Wenn Opa einen Dekubitus bekommt kann ich ihn nur sehr schlecht "reparieren" und wenn da was begutachtet wird ist es meist zu spät.
Altenpflege wird meist von Frauen ausgeführt. Die Mehrheit der Pflegerinnen ist mit 45-50 körperlich am Ende. Und das bestimmt nicht vom anreichen..

Dazu kommt eben noch eine erhebliche psychische Belastung. Der Strassenbauer läßt den Hammer fallen und geht nach Hause.
Versuch das doch bitte mal bei der Arbeit mit Menschen..
Die nimmt man mit. Tod, Krankheit etc. ist dort Alltag.

Und ja, auch der Straßenbauer hat ein gewisses Risiko. Das hat auch der der die Grünstreifen pflegt. Und der wird noch mieser bezahlt.

Ich finde es ziemlich gruselig daß gerade die Arbeit mit Menschen in Deutschland mit Bauarbeitern auf einer Stufe steht.
Für jeden Köter gibt der Deutsche gerne mehr als für das selbstverständlichste der Welt.
Den Respekt vor den Mitmenschen.
Nichts anderes nämlich ist eine gute und umfängliche Pflege.
Da können wir von unseren Nachbarn, und von den Zuwanderern jede Menge lernen..

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.06.2017 01:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
18.06.2017 05:03 Uhr
rKa:
Das ist doch nichts als dümmliches Geschwurbel und drückt nicht mehr aus, als dass du eine höhere Empathie für Pflegekräfte als für Arbeiter aufbringen kannst. Niemand streitet sich in dieser Diskussion darüber, dass Pflegekräfte angemessen für ihre Arbeit bezahlt werden sollen und daneben auch noch wichtige Arbeit leisten. Dies aber gegen andere Berufsgruppen auszuspielen - und nicht wie ich zu sagen, dass eine auch finanziell höhere Wertschätzung für alle auf ihre Weise (gleichzeitig) psychisch und körperlich belastenden Tätigkeiten angebracht wäre - ist doch Blödsinn. Du bist ja kein dummer Kerl: Glaubst du denn wirklich, dass es ein öffentlicher Arbeitgeber finanziell vorher einplanen sollte, dass eine seiner Berufsgruppen bewusst schlampig arbeitet? Der Straßenarbeiter wird genauso zur Sorgfalt verpflichtet wie der Altenpfleger. Wo der Altenpfleger bei einem fachlichen Fehltritt im Knast landet (im Gegensatz zu deiner Darstellung übrigens ein äußerst seltener Fall), landet der Straßenarbeiter halt vor dem Arbeitsgericht und versaut sein Leben durch Regressforderungen des Arbeitgebers nachhaltig.
Zu deinem Beispiel: Der Altenpfleger hat halt den Dekubitus zu sehen, dafür wurde er ausgebildet und dafür wird er u.a. auch bezahlt. Der Straßenarbeiter hat zu sehen, wenn der Bodenbelag falsch gelegt und eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Und wenn dann bei der Abnahme rauskommt, dass er durch eigenes Versagen einen hohen Schaden verursacht hat, wird er dafür drankommen. Ob du es glaubst oder nicht - auch Menschen in nichtsozialen Berufen sind emotional nicht zwingend weniger belastet und können durch solche Dinge und im Beispiel u.a. durch Verkehrslärm etc. stark psychisch leiden. Dass in sozialen Berufen eine direktere menschliche Komponente dazu kommt, wird bereits heute durch finanzielle Besserstellung gegenüber gleichwertig ausgebildeten Fachkräften in anderen Bereichen des ÖD berücksichtigt. Es steht eben nicht (mehr) "auf einer Stufe", aber halt auch nicht acht Stufen darüber, wie du es offenbar wünschst. Denn Altenpfleger sind bei uns immer noch einfach ausgebildete Menschen, der Beruf fordert weder höheren Schulabschluss noch Studium.

Du hast deine Geringschätzung für alle nichtsozialen Berufe ja mir gegenüber bereits in einer ähnlichen Diskussion vor einigen Monaten deutlich gemacht, in der du Bürojobs generell finanziell abwerten wolltest. Da frage ich mich schon, wie verbohrt man gegenüber arbeitenden Menschen sein kann, wenn man in seinem Tunnelblick stets nur die Probleme einzelner Berufsgruppen sieht und diese für alle anderen praktisch negiert bzw. mindestens nicht wahrhaben möchte. Mit Respekt vor den Mitmenschen hat es jedenfalls wenig zu tun, wenn man ganze Berufsgruppen verachtet, während man andere als einzig bedeutend suggeriert, wo man doch überall ganz ähnlich tickende Menschen finden dürfte.

Interessant übrigens deine seltsame Verknüpfung mit Zuwanderern, die mit dem Thema so ungefähr gar nichts zu tun haben. Zeigt ja ein wenig deine ideologische und völlig unsachliche Herangehensweise an solche Themen...
18.06.2017 06:10 Uhr
[quote]
Zitat:


In GB z.B. gilt der Pflegeberuf übrigens als akademischer. Auch, zu Teilen, in der Schweiz.


Das liegt aber vor allem daran, dass man ausserhalb von Deutschland eine vollkommen andere Art der Ausbildung hat.

Wenn man ( nur als Beispiel, das weder mit Pflege noch mit Strassenbau zu tun hat) Friseur auf dem College lernt und dann 6 Wochen ein Praktikum macht, ist Krankenpflege natürlich fast akademisch.

In Deutschland ist es ein Ausbildungsberuf, was, aus meiner Sicht, auch vollkommen reicht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.06.2017 08:33 Uhr. Frühere Versionen ansehen
18.06.2017 06:12 Uhr
Pflegekräfte müssen nicht höher bezahlt werden als andere Arbeitnehmeer, es müßen einfach vorhandene Personalschlüssel eingehalten werden.
18.06.2017 06:24 Uhr
Solange es jedem Angehörigen für ein bisschen Pflegegeld erlaubt ist zu pflegen, kann das in einem Heim nicht soooo schwer sein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.06.2017 08:33 Uhr. Frühere Versionen ansehen
18.06.2017 11:59 Uhr
Diese Welttage nerven. Die Probleme bleiben und fangen schon bei einer völlig falsch organisierten Pflege an - Geldmacherei, zu viel Bürokratie, schlechte Ausbildung, schlechte Bezahlung, quasi ein prekärer Beruf für Jedermann/-frau etc...
18.06.2017 21:35 Uhr
.Tochigi,

sag das den verschiedenen Organisationen der Zivilgesellschaft und der UN, die solche Tage ausrufen, um eben auf Misstände hinzuweisen und Konzepte der Problemlösung zu diskutieren.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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