"... und weiter Nichts." Fällt dir etwas zu den folgenden Sätzen Martin Heideggers ein?
Dieses Dreifache - Weltbezug, Haltung, Einbruch - bringt in seiner wurzelhaften Einheit eine befeuernde Einfachheit und Schärfe des Da-seins in die wissenschaftliche Existenz. Wenn wir das so durchleuchtete wissenschaftliche Da-sein für uns ausdrücklich in Besitz nehmen, dann müssen wir sagen:
Worauf der Weltbezug geht, ist das Seiende selbst - und sonst nichts.
Wovon alle Haltung ihre Führung nimmt, ist das Seiende selbst und weiter nichts.
Womit die forschende Auseinandersetzung im Einbruch geschieht, ist das Seiende selbst - und darüber hinaus nichts.
Aber merkwürdig - gerade in dem, wie der wissenschaftliche Mensch sich seines Eigensten versichert, spricht er, ob ausdrücklich oder nicht, von einem Anderen. Erforscht werden soll nur das Seiende und sonst nichts; das Seiende allein und weiter - nichts; das Seiende einzig und darüber hinaus - nichts.
[...]
Da-sein heißt: Hineingehaltenheit in das Nichts.
Sich hineinhaltend in das Nichts ist das Dasein je schon über das Seiende im Ganzen hinaus. Dieses Hinaussein über das Seiende nennen wir die Transzendenz. Würde das Dasein im Grunde seines Wesens nicht transzendieren, d. h. jetzt, würde es sich nicht im vorhinein in das Nichts hineinhalten, dann könnte es sich nie zu Seiendem verhalten, also auch nicht zu sich selbst. Ohne ursprüngliche Offenbarkeit des Nichts kein Selbstsein und keine Freiheit.
Damit ist die Antwort auf die Frage nach dem Nichts gewonnen. Das Nichts ist weder ein Gegenstand noch überhaupt ein Seiendes. Das Nichts kommt weder für sich vor noch neben dem Seienden, dem es sich gleichsam anhängt. Das Nichts ist die Ermöglichung der Offenbarkeit des Seienden als eines solchen für das menschliche Dasein. Das Nichts gibt nicht erst den Gegenbegriff zum Seienden her, sondern gehört ursprünglich zum Wesen selbst. Im Sein des Seienden geschieht das Nichten des Nichts.
Die Nationalsynode der Christkatholischen Kirche der Schweiz wählt zum ersten Mal einen offen schwulen Bischof - wundert Dich das?
Frank Bangerter wurde am Freitag als erster offen schwuler Mann zum achten Bischof der Christkatholischen Kirche gewählt.
Bangerter ist seit 2010 Pfarrer in Zürich und wohnt mit seinem langjährigen Partner in Grenchen. Die feierliche Weihe des neuen Bischofs wird am 14. September in Bern stattfinden.
Die Christkatholische Kirche in der Schweiz hat zwei Besonderheiten: Die Frauenordination und das Anerkennen der "Ehe für alle".
Folgende Situation als Ausgangspunkt unserer Ãœberlegungen:
Ich stehe in einer Straßenbahn und die Bahn hält an der Station an, an der ich ausssteigen möchte. Ich betätige einen bestimmten Taster, woraufin die Türflügel sich auseinander schieben. Der Weg ist nun unverstellt und ich kann aus der Bahn heraustreten.
Neben mir steigt ein weiterer Fahrgast mit einem Hund aus.
Eigentlich kann ich niemals wissen, wie der andere Fahrgast die Tür wahrnimmt, ob es für ihn genau diese zwei Türflügel sind, wie sich sich meiner Wahrnehmung darbieten, ob er das Auseinanderschieben der Türflügel in der selben Weise wahrnimmt wie ich selbst. Natürlich können wir uns über die Sprache darüber verständigen, dass die Tür offen ist, aber die Sprache ist zwischen ihm und mir nur ein oberflächliches Interface, auf das wir uns geeinigt haben, wobei jeder von uns einen unterschiedlichen Wahrnehmungsinhalt damit verbindet.
Noch komplexer ist das Verhältnis zwischen dem Hund und mir. Mit dem Hund gibt es überhaupt keine sprachliche Verständigung darüber, dass die Tür offen ist. Und wie der Hund eine geöffnete Tür wahrnimmt, ist mir noch weit unzugänglicher als die Wahrnehmung seines Herrchens.
Allerdings: Sowohl zwischen mir, dem Fahrgast und dem Hund besteht Einigkeit darüber, dass die Tür offen IST, mögen wir etwas ganz Unterschiedliches wahrnehmen, wir können alle drei nicht darüber zweifeln, dass sich das Phänomen "geöffnete Tür" was immer jeder darunter sinnlich, wahrnehmungsmäßig verstehen mag, als "Offen-SEIN", "Geöffnet-SEIN" enthüllt, dass wir drei, jeder für sich, ich, der Fahrgast, der Hund den ontischen Gesamtkomplex der "Tür-Wahrnehmung" auf einen ontologischen Zustand des "Offen-Seins" überschreiten, der für alle drei derselbe sein muss, und in den auch eine Fliege mit übereinstimmt, die mit uns aus der Straßenbahn ebenso "hinaus fliegt", was auch immer das ontisch und dinghaft für die Fliege bedeutet. Jedenfalls: auch die Fliege überschreitet den ontischen Dinghorizont auf das "Geöffnet-SEIN".
Was aber ist dieses "Geöffnet-SEIN"? Was heißt das, "etwas IST offen" und zwar jenseits alles dinghaften Beschreibungen und Verbalisierungen. Lässt sich das irgendwie erfassen, denkend umkreisen, assoziativ umschreiben?
Langsam aber sicher wird einem an solch Beispielen klar, was Heidegger mit der ontologischen Differenz meint zwischen dem Seienden und dem Sein und worauf Husserl mit seiner "eidetischen Reduktion" und seiner Phänomenologie hinauswollte. Hm.
Nunja. Jetzt ist daraus eine Umfrage geworden und ich stelle das mal hier ein.
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